24. April 2018
Vieles spricht dafür, dass der Schweizer Franken weiter nachgibt, auch weil die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) es so will. Anleger können mit einem ETF am Devisenmarkt mitmischen.

Devisen-ETF: Gute Chancen mit dem Euro

Der als Franken-Schock in die Geschichte eingehende Coup der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Januar 2015 trägt seinen Namen zu Recht. Als die SNB von heute auf morgen die Bindung des Wechselkurses ihrer Devisen gegenüber dem Euro aufhob, wertete dieser prompt um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Franken ab. Vorübergehend konnte man für einen Euro nicht mehr wie zuvor 1,20 Franken kaufen, sondern es kam zur Parität – zeitweise war die Einheitswährung sogar weniger als ein Franken wert. Zahlreiche Marktakteure sind seinerzeit davon ausgegangen, dass angesichts der Anleihekaufprogramms der Europäischen Notenbank (EZB) der Euro zum Franken weiter nachgeben wird. Doch die Zeiten haben sich gewandelt! Nun bildet die Schwäche des Schweizer Franken Gesprächsstoff am Markt. In der letzten Woche hat der Kurs des Euros wieder das Niveau von 1,20 Franken erreicht. Und auch dafür scheint die Geldpolitik mitverantwortlich zu sein.

Devisen: Euro erstarkt auf breiter Basis

Der Franken wertet unter anderem deshalb ab, weil viele Devisenmarktteilnehmer davon überzeugt sind, dass die Geldpolitik in der Schweiz noch längere Zeit unverändert bleiben wird. Umgehend hat sich SNB-Präsident Thomas Jordan vergangene Woche mit der Botschaft gemeldet, dass die Kursentwicklung am Devisenmarkt zwar „in die richtige Richtung“ gehe, aber die Lage bleibe fragil und könne sich auch schnell wieder ändern. Doch der Franken gibt auch nach, weil der Euro so stark ist. Dieser wertet seit Längerem auch gegenüber dem Dollar und anderen Währungen auf. Der Kurs spiegelt die überraschend solide wirtschaftliche Entwicklung im Währungsraum wider. Hinzu kommen die Ankündigung zahlreicher EZB-Vertreter, noch in diesem Jahr die Anleihenkäufe einzustellen, die den Euro anfangs noch gedrückt haben. Schon bald könnte sich auch die Diskussion um steigende Zinsen intensivieren, was das Zinsniveau antreibt und den Euro für ausländische Anleger noch attraktiver macht. Entsprechend dürfte der Kurs weiter ansteigen. Auf der anderen Seite ist die SNB bemüht, den Franken klein zu halten. Die Zinsen dürften noch lange Zeit im Minus verharren.

Devisen: Gibt der Franken weiter nach?

Daher spricht vieles dafür, dass der Franken noch weiter nachgibt. Nicht wenige Experten halten eine weitere Abwertung der Schweizer Währung bis auf 1,30 für möglich. Anleger, die am Devisenmarkt teilhaben wollen, können dies auch mit einem ETF bewerkstelligen. So bietet der ETFS Short CHF Long EUR (WKN: A1DFSB) ein Short-Exposure gegenüber den Wechselkursbewegungen zwischen Schweizer Franken und Euro. Die Kostenquote liegt hier bei 0,35 Prozent. Der niedrigere Franken-Kurs stützt freilich die exportlastigen Schweizer Schwergewichte, weil deren Produkte im Ausland relativ günstiger werden. So kann der Anleger abseits eines Engagements am Devisenmarkt den ComStage Switzerland Titans 30 UCITS ETF (WKN: ETF030) auswählen, der die Wertentwicklung der 30 führenden Unternehmen der Eidgenossenschaft abbildet. Die Aktien werden auf Basis von Rankings nach Streubesitz-Marktkapitalisierung und durchschnittlichem Handelsvolumen ausgewählt. Die Kostenquote beläuft sich auf 0,25 Prozent, in diesem Jahr rentierte der ETF negativ, zuletzt aber mit Tendenz nach oben.

Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.

Bitte melden Sie sich für unseren kostenfreien ETF-Newsletter an.