In Zeiten der Zinswende werden Anleger Anleihen gegenüber zunehmend skeptisch. Was nutzt es, wenn die Renditen steigen, aber zugleich die Kurse sinken? Auch was der Ausstieg aus den Stützungskäufen, wie ihn die Europäische Zentralbank für Ende 2018 angekündigt hat, für Anleihen bedeutet, steht noch immer in den Sternen. Aus diesem Grund schauen sich Investoren wieder stärker nach Alternativen um. Über Jahre galten Dividenden als der neue Zins *. Dann waren die Aktien so hoch bewertet, dass immer mehr Anleger wieder Abstand von Dividendentiteln nahmen. Doch inzwischen ist diese Unsicherheit verflogen. Die Marktexperten der Fondsgesellschaft J.P. Morgan Asset Management glauben daran, dass Dividendentitel wieder attraktiv werden. „Dividendenstarke Aktien werden immer interessanter und unser Researchteam findet, dass sie mittlerweile ein besseres Ertragspotenzial haben. Dividendentitel waren lange Zeit scheinbar sehr teuer und die Bewertungen wurden verzerrt durch außergewöhnlich niedrige Renditen längerfristiger Anleihen“, so die Fondsgesellschaft in einem aktuellen Researchbericht.
Dividenden-Indizes haben sich bewährt
Während aktive Manager bei Dividendentiteln neben Bilanzkennzahlen und Dividendenpolitik auch auf die Attraktivität der jeweiligen Produkte und die Marktstellung des Unternehmens achten, gibt es auch andere Ansätze. In den vergangenen Jahren kamen einige Dividendenindizes auf den Markt, welche Dividendenwerte anhand eines Regelwerks selektieren. Dieses Regelwerk geht deutlich über die reine Dividendenrendite hinaus und umfasst unter anderem auch die Dividendenkontinuität. Auf diese Weise können Indizes qualitativ hochwertige Dividendentitel filtern.
Europas Dividenden-Perlen in einem ETF
Ein Beispiel für einen bei Anlegern beliebten Dividenden-ETF ist der SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1JT1B). Der ETF selektiert Unternehmen anhand von Dividendenrendite und Dividendenkontinuität. Aktuell sind im Index vierzig Titel vertreten. Mit dabei sind unter anderem Unternehmen wie EDP Energias de Portugal (5,18%), Hera (4,42%), Vopak (4,39%) und Münchener Rück (4,12%). Im laufenden Jahr legte der ETF um 2,04 Prozent zu. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,3 Prozent.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Axel Riedel, Leiter der Abteilung Finanzintermediäre bei State Street Global Advisors, über einen neuen Dividenden-Rekord und worauf Anleger achten sollten.
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