27. Oktober 2020

Energie-ETF abgestürzt: Hat der Markt maßlos übertrieben?

Energiewerte aus den USA gehören 2020 zu den Verlierern. Doch kommt es wirklich so schlimm? Ein Energie-ETF bietet Chancen.

Wie geht es nach der US-Wahl weiter? Vor allem Anleger, die auf Öl und Gas setzen, dürften sich diese Frage stellen. Für die Experten von Western Asset Management gilt: „Die Energiewende ist längst im Gange, vollzieht sich aber eher als Evolution, denn als Revolution. Klassische Energieträger werden noch lange gebraucht.“ 

Obwohl ein US-Präsident Joe Biden regenerative Energie bevorzugen und fördern würde, dürfte sich für klassische Energieträger kurzfristig wenig ändern. „Sollte Joe Biden der nächste Präsident werden, dürfte die Branche sicherlich einer genauen Prüfung unterzogen werden. Es ist aber unwahrscheinlich, dass es kurzfristig radikale Änderungen geben wird“, so die Analysten des Investmenthauses. 

Tipp: Hier erfahren Sie, welche Energie-ETFs es außerdem gibt.

US-Energiesektor: Evolution statt Revolution 

Zwar würden regenerative Energiequellen zunehmend an Bedeutung gewinnen, doch sorge der weltweit steigende Energiebedarf dafür, dass auch klassische Energieträger weiter gefragt seien. „Anleger sollten mit Blick auf die aktuelle Entwicklung bedenken, dass zwar der Energieverbrauch pro Kopf in den Industrieländern sinken dürfte, der Energiebedarf weltweit aber insgesamt steigt. Öl und Gas werden noch für viele Jahre den größten Teil der globalen Energienachfrage stillen“, so Western Asset Management. 

Mit einer Energie-Revolution sei indes nicht zu rechnen. Vielmehr dürfte eine langsame Transformation hin zu regenerativen Energien bevorstehen. Auch die Präferenz der Konsumenten wird darüber entscheiden, wie schnell die Energiewende in den USA vonstattengeht“, betonen die Experten des US-Investmenthauses. 

Comeback für diesen Energie-ETF?

Der US-Energiesektor gehört zu den Verlierern des laufenden Jahres 2020. Der  iShares S&P 500 Energy Sector UCITS ETF USD (WKN: A142NX) verlor in diesem Jahr rund fünfzig Prozent seines Wertes. Mit dabei sind Titel wie Exxon, Chevron oder ConocoPhilips. Der physisch-replizierende und thesaurierende ETF vereint aktuell mehr als 130 Millionen Euro auf sich und kostet jährlich 0,15 Prozent.