12. August 2021
Immobilie: Die Branche steht vor dem Comeback

ETF auf Betongold – hält der Aufwärtstrend noch weiter an?

Betongold läuft bestens, die Preisentwicklung zeigt nach oben. Eine nachhaltige Zinswende ist nicht in Sicht. Kann der Boom am Immobilienmarkt trotzdem so weiter gehen?

In fast allen größeren Ländern auf der Welt boomt der Markt für Wohnimmobilien. Nach Informationen der Deutschen Bank legten die Verkaufspreise in Neuseeland auf Jahressicht um 29 Prozent, in Kanada und in den USA um rund 25 Prozent zu. In vielen europäischen Ländern befänden sich die Preiszuwächse zumindest im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Wird der Boom in der Immobilienbranche weiter anhalten und können Anleger davon profitieren? Gute Gründe sprechen dafür.

Einer der wesentlichen Treiber für die Preisentwicklung beim Betongold der vergangenen Jahre seien die historisch niedrigen Zinsen, sagt Mathias Lebtig, geschäftsführender Gesellschafter bei der FP Asset Management. Anleihen und festverzinsliche Anlagen konkurrierten mit Immobilien um die Geldzuflüsse. Erst wenn tatsächlich eine deutliche und nachhaltige Zinswende nach oben kommen würde, wäre das negativ für den Immobilienmarkt, so Lebtig.

Boom ohne Ende?

Wird der Boom also weiter anhalten? Die Analysten der Deutschen Bank betonen, dass Kapazitätsengpässe in der Bauwirtschaft, eine mangelnde Verfügbarkeit von Bauland oder langwierige Genehmigungsverfahren einer schnellen Angebotsausweitung generell Grenzen setzten. Die dank des anhaltend niedrigen Zinsniveaus weiterhin im Verhältnis zum Angebot hohe Nachfrage sollte deshalb vielerorts für weitere Preisanstiege sorgen. Vermögensverwalter Lebtig rät aber mit Blick auf den deutschen Markt, selektiv oder gut informiert zu investieren. So könnten staatliche Eingriffe wie ein Mietendeckel oder höhere Steuern und Abgaben die Branchenstimmung trüben.

Europäischer Betongold-ETF zur Beimischung

Wer die durchaus weiter vorhandenen Vorteile der Anlageklasse Immobilien nutzen möchte, aber Risiken streuen will, kann sich Immobilien-ETFs näher anschauen. Dazu eignet sich ein europäischer Immobilienfonds wie der iShares European Property Yield UCITS (WKN: A0HGV5). Der ETF bietet Zugang zu börsennotierten Immobilienunternehmen und Real Estate Investment Trusts (REITs) aus den entwickelten europäischen Volkswirtschaften (ohne UK), die eine für ein Jahr prognostizierte Dividende von zwei Prozent oder mehr haben. Im laufenden Jahr erzielte der ETF ein Plus von 15 Prozent. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,4 Prozent.