10. Mai 2017
Euro-Dollar: Parität adé

Euro-Dollar: Parität adé

Wie von den meisten Beobachtern erwartet hat Emmanuel Macron die französischen Präsidentschaftswahlen gewonnen. Der Wettstreit zwischen Macron und Le Pen wurde europaweit mit Argusaugen beobachtet. Europäische Aktien und der Euro sind als Reaktion auf die Nachricht, dass Marine Le Pen nicht die nächste Präsidentin im Elysee Palast wird, gestiegen. Jedoch wurde dieser Wahlausgang weitestgehend erwartet, weshalb die Reaktion des Marktes eher kurzfristiger Natur war. Dennoch ist eine gewisse Erleichterung darüber nicht zu übersehen, dass sich die Euro-skeptisch orientierten Parteien bei den jüngsten Wahlen in den Niederlanden und in Frankreich nicht durchsetzen konnten. Diskussionen über einen möglichen baldigen Zerfall der Währungsunion und einen kurzfristig bevorstehenden Euro-Kollaps haben sich damit verflüchtigt.

Fakten sprechen für den Euro

Hinzu kommt, dass nun aufgrund der verbesserten Wirtschaftsleistung in der Eurozone, der anziehenden Inflation und den verminderten finanziellen Anspannungen zunehmend die Hoffnung reift, dass die Europäische Zentralbank ihre bis dato ultralockere Geldpolitik innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens normalisiert. Öl ins Feuer goss zuletzt EZB-Direktor Yves Mersch, der unter gewissen Gegebenheiten eine behutsame Anpassung der Geldpolitik anmahnte. Aus Sicht des EZB-Direktors muss der geldpolitische Ausblick zu der sich ändernden Einschätzung der Wirtschaftsaussichten passen. So liege es in „realistischer Reichweite“, dass die EZB die Risiken für die Wirtschaft als ausbalanciert einstufen könne. Mit anderen Worten: Erstmals könnte nicht nur das Ende des Anleihekaufprogramms eingeläutet werden, sondern auch eine mögliche Zinswende anstehen.

Zinswende auch in Europa?

Dadurch aber würde ein weiteres Auseinanderklaffen der Zinsschere zwischen den USA und der Eurozone abgebremst und somit eines der Hauptargumente für eine Dollar-Stärke gegenüber dem Euro wegfallen. Ein höherer Zins * lockt tendenziell Investoren an und schürt damit die Nachfrage. Daneben spricht derzeit nicht viel für den Greenback. Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal nur mau gewachsen, aktuelle Konjunkturdaten lassen auch im Frühling keinen überbordenden Aufschwung erkennen. Darüber hinaus erscheint mehr als fraglich, ob die Regierung Trump die angekündigten fiskalpolitischen Stimuli Steuerreform und Konjunkturpakete umsetzen wird.

Seitwärtsbewegung oder Euro-Ausbruch?

Anfang des Jahres notierte die Gemeinschaftswährung kurzzeitig nur noch knapp vier US-Cent dem Wechselkurs von eins zu eins. Statt aber weiter Kurs auf die Parität zu nehmen, präsentiert sich der Euro erstaunlich robust und handelt derzeit bei 1,10 Dollar. Vereinzelt wird unter Experten bereits wieder ein Kurs von 1,20 Dollar für den Euro zum Jahresende genannt. Ein derart deutlicher Anstieg wäre zwar ungewöhnlich, ist aber durchaus vorstellbar. Realistischer ist hingegen eine weitere Seitwärtsbewegung mit Aufwärtspotenzial für den Euro. Für risikofreudige ETF-Anleger, die auf Sicht fahren, könnte der ETFS 5x Short USD Long EUR (WKN: A12Z32) interessant sein. Der ETF ermöglicht Investoren mit einem fünffachen Hebel an den Wechselkursbewegungen zwischen Dollar und Euro teizuhaben. Hierzu wird der MSFX 5x Short US Dollar/Euro Index (TR) mit dem Ziel nachgebildet, die fünffache Performance-Entwicklung von täglich gerollten Terminkontrakten widerzuspiegeln. IM laufenden Jahr erzielte der gehebelte Devisen-ETF einen Gewinn von rund 7 Prozent. Die Managementgebühren belaufen sich auf 0,98 Prozent.

Weitere interessante Investment Möglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlegemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.

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