13. September 2016
Die kommende Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed am 20. und 21. September verspricht Spannung.

Euro vs. Dollar: Wer hat die Nase nach der Fed Sitzung vorn?

Die kommende Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank am 20. und 21. September verspricht Spannung. Wird die Federal Reserve ihre Zinswende fortführen und die Leitzinsen zum ersten Mal in diesem Jahr anheben? Mehrere US-Notenbanker haben sich in den letzten Wochen für eine graduelle Zinserhöhung ausgesprochen. Am deutlichsten formulierte es vergangenen Freitag Eric Rosengren, Präsident der Bostoner Fed-Zweigstelle. Er lobte zunächst die immer noch lockere Geldpolitik der US-Notenbank, die dabei hilfreich ist, den Arbeitsmarkt zu verbessern und das Inflationsziel der Fed zu erreichen. „Aber sie erhöht auch das Risiko einer Überhitzung der Wirtschaft“, warnte Rosengren. „Eine solche Überhitzung würde es wiederum erfordern, dass die Fed ihre Geldpolitik rascher strafft, was sich negativ auf das Wachstum auswirken würde“. Rosengrens Warnung hat auch deshalb Gewicht, weil er in diesem Jahr turnusmäßig stimmberechtigtes Mitglied im geldpolitischen Ausschuss der Fed ist. „Die Federal Reserve nutzte den letzten Tag vor der einwöchigen Schweigeperiode der nächsten Sitzung, um ziemlich konkret auf einen anstehenden Zinsschritt hinzuweisen“, meint CMC Markets-Analyst Jochen Stanzl. Die Spekulationen über eine Zinsanhebung könnten US-Dollar in die Höhe treiben. Steigende Zinsen machen die US-Währung für Investoren umso attraktiver.

Fed: Schwache US-Daten sprechen gegen schnelle Zinserhöhung

Gegen eine vorschnelle Zinserhöhung in den USA sprechen allerdings die jüngsten Konjunkturdaten, die der US-Wirtschaft fehlende Dynamik attestieren. Der US-Arbeitsmarktbericht für August unterlief die Erwartungen, auch die aktuellen Stimmungsdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungsgewerbe enttäuschten auf ganzer Linie. Die viel beachteten Indikatoren des Marktforschers ISM signalisierten im August kaum mehr Wachstum in den beiden Sektoren. Diese Nachrichten haben den US-Dollar in der vergangenen Woche zeitweise gehörig unter Druck gesetzt und stärkte den Euro. Für die Fed ergeben sich nach den schwachen Daten laut Analysten nicht zwingend Argumente für eine rasche Zinsanhebung. Der Jobbericht dürfte die Notenbanker nicht überzeugen, schon in diesem Monat den Leitzins anzuheben, kommentierte Capital Economics. Der Dezember kristallisiere sich als das wahrscheinlichste Datum für den nächsten Zinsschritt heraus.

ETF-Anleger können sich in beide Richtungen positionieren

ETF-Anleger können an der Entwicklung des Währungspaares Euro/Dollar in jede Richtung teilhaben und je nach individueller Einstellung auf die Erholung einer der beiden Währungen setzen. Mit dem ETFS Short USD Long EUR (WKN: A1EK0W) spekuliert der Investor auf einen Aufschwung des Euro. Das Produkt erzielte in diesem Jahr einen Gewinn von bisher 1,73 Prozent. Anlegern, die hingegen von einer langfristigen Dollar-Stärke und höheren US-Zinsen ausgehen, sei der ETFS Long USD Short EUR (WKN: A1EK0V9 nahegelegt. Der ETF weist für dieses Jahr eine negative Rendite von 3,62 Prozent auf. Beide Produkte kommen auf eine Gesamtkostenquote von 0,39 Prozent.

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