3. Dezember 2019
Europäische Finanztitel im Banken-ETF mit Potenzial

Sind europäische Finanztitel im Banken-ETF jetzt eine Value-Chance?

Die Eigenkapitalrenditen sind gestiegen, die Bewertungen niedrig. Erste Experten glauben an ein Banken-Comeback. Jetzt in einen Banken-ETF investieren?

Banken kämpfen seit Jahren um Kunden und den Anschluss an das digitale Zeitalter. Zahlreiche junge „Challenger-Banken“ und Fintechs machen etablierten Geldhäusern das Leben schwer. Hinzu kommen die niedrigen Zinsen und noch immer teilweise bestehende Altlasten. Doch zuletzt konnten die Notierungen von Europas Finanztiteln eine gute Entwicklung nehmen. Goran Vasiljevic, CIO und Sprecher der Geschäftsführung bei Lingohr & Partner Asset Management, ist auch weiter zuversichtlich für den Sektor: „Gerade bei europäischen Banken sehen wir aussichtsreiche Chancen. Es gibt wohl kaum einen Sektor, der von Investoren so kritisch und abneigend gesehen wird, wie der europäische Bankensektor“ so Vasiljevic und verweist auf niedrige Bewertungen und die inzwischen wieder gestiegene Eigenkapitalrentabilität.

Europas Banken haben ihre Hausaufgaben gemacht

„Insgesamt sind Banken aktuell deutlich werthaltiger als zu den Hochzeiten der Finanz- und Eurokrise“, findet der Anlage-Profi. „Die Wirtschaft wächst nach wie vor, die Arbeitslosenquote befindet sich auf historisch niedrigem Niveau und die Kreditvergabe zieht seit 2014 kontinuierlich wieder an. Die Banken haben sich angepasst. Investoren müssen diesen Schritt aber noch nachvollziehen“ so Vasiljevic und sieht in Banken eine antizyklische Value-Chance. Vor allem Europas Großbanken sieht der Anlage-Profi mit Zuversicht. Untergewichtet seien dagegen Titel aus Deutschland.

Banken-ETF nimmt Fahrt auf

Um auch als Selbstentscheider auf Europas Bankwerte zu setzen, bietet sich beispielsweise der Lyxor Stoxx Europe 600 Banks UCITS ETF (WKN: LYX01W) an. Im laufenden Jahr legte der ETF zwar nur um rund 9,5 Prozent zu, nahm zuletzt aber deutlich Fahrt auf. Die wichtigsten Märkte im ETF sind die Eurozone (50%) und Großbritannien (31,27%). Der thesaurierende ETF kostet jährlich 0,3 Prozent. Aktuell sind 758 Millionen Euro investiert.

Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.