11. März 2016
Die EZB bei Nacht

EZB macht Banken Hoffnung

Die Katze ist aus dem Sack! EZB-Chef Mario Draghi hat die Märkte nicht enttäuscht. Mit der gestrigen Entscheidung, den Leitzins auf glatte null Prozent abzusenken, gleichsam die Strafzinsen auf kurzfristige Einlagen zu erhöhen und das Kaufprogramm für Anleihen von 60 auf 80 Milliarden Euro und Unternehmensanleihen auszuweiten, hat der oberste Notenbanker der Währungsunion die Märkte begeistert. Für die leidgeprüften Banken hatte Draghi ein zusätzliches Schmankerl übrig: Künftig sollen sich Banken für die Dauer von vier Jahren Kapital bei der Zentralbank leihen können. Die Zinsen dafür können negativ ausfallen – Banken bekämen also sogar Geld für in Anspruch genommene Kredite.

Banken sind der Schlüssel zur Erholung

Mit dieser Entscheidung hat die EZB zum wiederholten Mal bekräftigt, dass sie die Konjunktur im Euroraum mit allen Mitteln auf Trab bringen will. Vor allem die volatilen Finanzmärkte haben die Notenbanker als Sand im Konjunktur-Getriebe identifiziert. Ein Schlüssel, um Kreditvergabe und Kapitalmärkte wieder in Gang zu setzen, könnte die Aktivierung der noch immer vorsichtigen Banken sein. Das nun angekündigte Kreditprogramm für Banken, das sogar Kapital einbringt, könnte ein wichtiger Impuls sein. Auch die Regulierung der Banken kann im Spiegel der jüngsten Marktturbulenzen neu interpretiert werden: Den Banken fällt es nun leicht, sich im Ringen um Details gegenüber zu strengen Vorgaben durchzusetzen – schließlich konstatieren selbst EU-Organe die Wichtigkeit des Bankensektors.

Ein ETF bündelt Europas Banken

Wer statt auf einzelne Titel lieber auf den gesamten europäischen Bankensektor setzen möchte, kann sich den SPDR® MSCI Europe Financials UCITS ETF (WKN: A1191R) näher ansehen. Der ETF bündelt Banken aus Kontinentaleuropa, hat also auch Großbritannien und die Schweiz im Portfolio. Insbesondere auf britischen Banken lastet noch immer die negative Brexit-Fantasie. Dieses Risikos müssen sich Anleger bewusst sein. Derzeit sind 307 Millionen Euro in den ETF investiert. Im laufenden Jahr ging es um 11,6 Prozent nach unten. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,3 Prozent.

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