15. Februar 2017
Financials: Bankenwerte noch nicht abschreiben

Financials: Bankenwerte noch nicht abschreiben

Lohnen Bankaktien derzeit einen näheren Blick? Ja, sagen Experten. Sogar bei den hochgehandelten US-Financials sei weiteres Potenzial vorhanden. Auch für Europas Geldhäuser helle sich die Lage auf.

Bei US- und europäischen Titeln fällt auf den ersten Blick zweierlei auf: Die einen rangieren auch hohen Niveaus, was die Frage nach dem weiteren Kurspotenzial aufwirft. In Europa wiederum sorgen politische Risiken, Zweifel am Eurosystem sowie die Staats- und Bankenkrise in Südeuropa dafür, dass die Branche der amerikanischen Konkurrenz seit Langem hinterherhinkt. Angesichts der mannigfachen Probleme sind auch hier die weiteren Kurschancen zweifelhaft.

 

Für Europas Banken hellt sich die Lage auf

Wer sich bei europäischen Finanztitel engagieren will, muss sich dessen bewusst sein, dass es Unterschiede gibt. Ertragreiche Institute mit sicherem Kerngeschäft (bspw. ING *) dürfte bei Anlegern mehr Vertrauen genießen als etwa die Deutsche Bank, die mit Rechtsstreitigkeiten und dem tiefen Konzernumbau beschäftigt ist. Doch trüben die Probleme einzelner Institute die Branche als Ganzes? Nein, sagen die Experten des Vermögensverwalters BlackRock. Das Umfeld für die Bankenbranche helle sich auf, die Ertragsaussichten hätten sich zuletzt mit den steigenden Zinsen am langen Ende deutlich verbessert. Zudem hätten die Geldhäuser viele Rechtsstreitigkeiten hinter sich gebracht, was Sicherheit bringe. Im Vergleich zu den US- Wettbewerbern sind Europas Bankenwerte noch immer günstig. Dies lasse auf weiteres Kurspotenzial der Aktien schließen.

ETF für den europäischen Bankensektor

ETF-Anleger können mit dem LYXOR STOXX EUROPE 600 FINANCIAL SERVICES UCITS ETF (WKN: LYX0A4) an der Branchenentwicklung direkt teilhaben. Der dem Fonds zugrundeliegende Index bildet die Unternehmen des europäischen Finanz-Sektors aus dem sektorübergreifenden STOXX® Europe 600 Index ab. Zu knapp 37 Prozent sind britische Institute positioniert, danach folgen mit Abstand schwedische, deutsche und schweizerische Werte. In diesem Jahr erzielte der ETF einen Gewinn von 5,47 Prozent bei Kosten von 0,30 Prozent.

US-Financials punkten mit soliden Kennziffern

Demgegenüber favorisieren Analysten von JPMorgan laut einer aktuellen Analyse US-Assets aus dem Finanzsektor. Für die Experten spricht weiter das bessere Risikoprofil für amerikanische Banken im Vergleich zu den europäischen Wettbewerbern. Das zeige sich in den deutlich dynamischeren Kursgewinnen im vergangenen Jahr. Außerdem sei die Eigenkapitalausstattung besser und die Institute hätten nur noch geringe Risiken aus Rechtsstreitigkeiten. Schließlich wolle die neue US-Regierung den heimischen Banken weniger regulatorische Fesseln anlegen. Dies könnte beispielsweise dem Handelsgeschäft deutliche Erleichterungen bringen.

US-Banken mit weiterem Kurspotenzial?

Investoren, die an weiteres Kurspotenzial im amerikanischen Finanzsektor glauben, sollten sich den iShares V plc – S&P 500 Financials Sect. UCITS ETF USD (Acc) (ISIN: IE00B4JNQZ49) zu Gemüte führen. Der Index misst die Wertentwicklung von Aktien des S&P 500 Index aus dem Finanzdienstleistungs-Sektor des Global Industry Classification Standard. Unter den Top-Komponenten finden sich sämtliche Großbanken, etwa Citigroup, Goldman Sachs, Wells Fargo, Morgan Stanley. Im laufenden Jahr erzielte der Fonds einen Gewinn von 2,83 Prozent. Die Kostenquote liegt nur bei 0,15 Prozent.

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