24. Mai 2016

Gegen den starken Yen ist kein Kraut gewachsen

Die japanische Regierung sieht in der starken heimischen Währung ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Der kräftige Yen verteuert die Exporte der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft und schmälert die Gewinne der heimischen Unternehmen. Also hat Tokio bereits vor drei Jahren die japanische Notenbank eingeschaltet, um den Yen mittels einer extrem expansiven Geldpolitik zu schwächen. Doch eine nachhaltige Wirkung hat sich bislang nicht eingestellt. Im Gegenteil: Der Yen wertet seit Monaten auf. Noch immer liegt die japanische Währung im Vergleich zu Euro und US-Dollar in diesem Jahr schwer im Plus. So legte der Yen zur europäischen Einheitswährung seit Jahresbeginn knapp sechs Prozent zu.

Hohe Nachfrage nach der Japan-Währung

In unruhigen Zeiten ist die Japan-Währung gefragt, was den Außenwert beeinflusst. Das hat mehrere Gründe. Zum einen sind da die Carry Trades, die aufgelöst werden. Zum anderen holen japanische Investoren bei Unsicherheit ihr Geld gerne zurück. Beides stärkt die Nachfrage nach der japanischen Währung und treibt den Wert. Insbesondere Carry Trades sind im Yen stark ausgeprägt. Investoren weltweit haben in den vergangenen Jahren den zeitweiligen Wertverfall der Japan-Währung genutzt, um Kredite auf Yen-Basis aufzunehmen und das Geld in höher rentierliche Anlagen zu investieren. Wenn der Yen nun aber trotz der extrem expansiven Politik der Bank of Japan aufwertet, lösen die Investoren ihre Carry Trades wieder auf. Die vermeintlich höher rentierenden Anlagen werden in den Yen zurückgetauscht, was diesem Auftrieb verleiht. Der japanische Finanzminister Tao Aso betonte zuletzt immer wieder, dass die Regierung in den Devisenmarkt eingreifen könnte. Doch diese ‚Drohung‘ dürfte eine Luftblase bleiben. Nach Ansicht von Devisenexperten ist eine gelenkte Politik zur Schwächung des Yen, wie etwa den Kauf ausländischer Wertpapiere, im Vorfeld der Wahlen in den USA eher nicht zu erwarten, da Japan ansonsten der Währungsmanipulation bezichtigt würde.

Von den Wechselkursbewegungen zwischen Yen und Euro profitieren

Für Anleger, die von der weiteren Stärke des Yen überzeugt sind, wäre der ETFS Long JPY Short EUR (WKN: A1DFSE) einen näheren Blick wert. Das Produkt ermöglicht Investoren ein Long-Exposure gegenüber den Wechselkursbewegungen zwischen Yen und Euro. In diesem Jahr ließ sich damit eine Rendite von 5,32 Prozent erzielen. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,39 Prozent. Wagemutigeren Anlegern sei der ETFS 5x Long JPY Short EUR (WKN: A12Z3Z) nahegelegt. Der MSFX 5x Long Japanese Yen/Euro (EUR) bildet ein fünffach gehebeltes Long-Exposure gegenüber den Wechselkursbewegungen zwischen Yen und Euro durch täglich gerollte Terminkontrakte ab. In 2016 hat der gehebelte ETF eine Wertentwicklung von beachtlichen 28,90 Prozent bei einer Gesamtkostenquote von 0,9 Prozent verzeichnet.

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