7. Februar 2018
Gold-ETF: Wo geht die Reise hin?

Gold-ETF: Wo geht die Reise hin?

„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“, wusste schon Goethe im Faust. Wenn es wie derzeit an den Aktienmärkten rumpelt, schauen sich viele Anleger nach Alternativen um und steuern gerne die bekannten „sicheren Häfen“ an, wozu die Edelmetalle und vor allem das Gold zählen. Expertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank sieht eine Ursache für den derzeitigen Kurseinbruch an den Aktienmärkten darin, dass „sich bei den Anlegern zunehmend Inflationsängste breit machen“. Dass die Goldnotierung nun aber doch nicht durch die Decke schießen will, könnte auch ein Hinweis sein, dass sich die am Markt kursierenden Sorgen einer stärkeren Inflation in Grenzen halten. Dennoch benötigt Gold seit jeher solche unruhigen und turbulenten Phasen, um im Wert zu steigen. Wohin die Reise geht, steht freilich auf einem anderen Blatt geschrieben. Die Prognosen für den Goldpreis sind breit gefächert. Einen Trend gibt es dennoch: Nach Bloomberg-Angaben erwarten die meisten Analysenhäuser und Banken bis Ende 2018 einen fallenden Preis bei dem gelben Metall.

Prognose: Gold wird teurer

Eine gänzlich andere Erwartung an die weitere Entwicklung des Goldpreises in diesem Jahr hegt die Landesbank Hessen-Thüringen. Von kurzfristigen Rückschlägen abgesehen wird Gold im Wert deutlich zulegen, erwarten die Analysten der Helaba. Der Preis des Edelmetalls soll demnach Ende 2018 bis auf 1.420 US-Dollar je Feinunze steigen. Das wäre der höchste Stand seit fünf Jahren. Ausgangspunkt der Überlegungen ist, dass Gold zuletzt nicht so stark gestiegen ist wie Aktien. Rohstoff-Analyst Heinrich Peters erklärt, der relative Preis von Gold sei gegenüber Risikoanlagen wie Aktien in den vergangenen Jahren attraktiver geworden. Der Experte rechnet fest mit einer tiefen Korrektur an den Aktienmärkten. Das werde Umschichtungen in den Anleger-Portfolios zur Folge haben. Demnach dürften Anleger in dem Fall auch vermehrt zu Gold greifen. Das Edelmetall sei auch attraktiver als Anleihen, da diese gleichfalls hoch bewertet seien, kaum Rendite brächten und das Risiko erheblicher Kursverluste in sich trügen. Auch Liquidität zu halten sei nicht so einfach wie früher, weil Negativzinsen fällig würden. Das könnte dafür sprechen, dass Anleger vermehrt in Gold investierten. Eine anziehende Inflation und eine damit einhergehende sanfte Straffung der Notenbank spricht aus Sicht der Helaba ebenfalls für Gold.

Wette auf ein Comeback

Anleger, die in Gold investieren möchten, können dies mit einem ETC einfach und transparent durchführen. So bietet sich etwa der ETFS Gold (WKN: A0KRJZ) zu Gebühren von 0,54 Prozent im Jahr an. Zusätzlich können interessierte Investoren Goldunternehmen mittels eines ETFs kaufen. Als beliebt gilt der ComStage NYSE Arca Gold BUGS UCITS ETF (WKN: ETF091), der sich aus Unternehmen aus dem Goldabbau zusammensetzt. Der Index bildet kurzfristige Kursbewegungen des Goldpreises näherungsweise ab, indem Aktien von Unternehmen in den Index aufgenommen werden, die ihre Goldproduktion nicht über einen Zeitraum von mehr als eineinhalb Jahren absichern. In den Index sind derzeit 236 Mio. Euro investiert. In diesem Jahr ging es um rund sechs Prozent abwärts. Sollte der Goldpreis steigen, könnte der Index ein Comeback erleben. Die Kosten liegen bei 0,65 Prozent im Jahr.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Rainer Laborenz: Drei Gründe, jetzt Gold zu kaufen

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