6. Juni 2019

Grenzmärkte: Robust bei Turbulenzen

Wer als Anleger neue Wege gehen will, muss nach Perlen tauchen – oder die richtigen ETFs kennen. Dabei kann sich ein Blick auf die Grenzmärkte, sogenannte Frontier Markets, lohnen.

An der Börse suchen Anleger öfter mal nach dem nächsten großen Ding. Aktien wie Uber oder vor einigen Jahren auch Netflix sind beliebt. Doch man weiß immer erst im Nachhinein, was denn wirklich das nächste große Ding ist. Es bietet sich daher an, bei Zukunftsthemen breit gestreut zu investieren. Auch wer seine Investments regional verteilt, ist immer auf der Suche nach neuen Anlageregionen. In diesem Zusammenhang ist immer wieder die Rede von Grenzmärkten, den so genannten Frontier Marktets. Kleiner als Emerging Markets, sollen diese Tigerstaaten für die Zukunft großes Potenzial bieten. Doch nicht immer ist es einfach, dort zu investieren. Viele Broker bieten keine Möglichkeit, an diesen Börsen zu handeln. Und wenn, dann sind die Gebühren hoch. Trotzdem kann sich ein Investment lohnen, wie beispielsweise Deutsche-Bank-Chefstratege Ulrich Stephan schreibt.

Grenzmärkte: Risiken nicht ignorieren

„Ihre Marktkapitalisierung beläuft sich auf insgesamt 640 Milliarden Euro – rund 1/28 des Werts der Schwellenländer. Bei Marktturbulenzen können Aktien aus Frontier Markets allerdings von ihrer geringeren finanziellen Verflechtung mit der restlichen Welt profitieren. So verloren sie seit Wiederaufflammen des Handelsstreits USA–China Anfang Mai in Euro nur 0,5 Prozent, Aktien aus Schwellenländern gaben dagegen fast 9 Prozent ab“, so der Anlagestratege. Dennoch sollten Investoren vorsichtig sein. Währungskrisen und Teuerung können das Wachstum in Grenzmärkten schnell abwürgen und für Anleger zum Risiko werden. Stephan rät daher nur risikobewussten Investoren zu einer Anlage.

Satte Rendite im laufenden Jahr

Da sich direkte Investments in der Regel nicht rechnen, sollten Anleger Fonds bevorzugen. Neben aktiv verwalteten Vehikeln, die gerade auf ineffizienten Märkten Stärken ausspielen können, bieten sich auch ETFs an. Der Xtrackers S&P Select Frontier Swap UCITS ETF (WKN: DBX1A9) legte im laufenden Jahr bereits um 20,5 Prozent zu. Der ETF bündelt Titel aus Asien (31,8 Prozent), Lateinamerika (31,02 Prozent, Naher Osten (15,53 Prozent) und USA (8 Prozent). Insbesondere Finanztitel sind mit mehr als 34 Prozent stark repräsentiert. Aktuell sind 120 Millionen Euro investiert, die Gesamtkostenquote liegt bei 0,95 Prozent.