25. Oktober 2018
Großbritannien könnte für Investoren wieder interessant werden.

Großbritannien-ETF: Risiken weitgehend eingepreist

Die Experten von NN Investment Partners haben den Brexit analysiert. Fazit: Alles ist möglich, doch Chaos bleibt wenig wahrscheinlich. Eine Chance für Anleger?

Es wird ernst für Großbritannien und auch für die EU. Scheidet die Insel wirklich aus und wie geht es danach weiter? Die Marktexperten von NN Investment Partners stellen dazu drei mögliche Szenarien auf. Als unwahrscheinlichstes Szenario sehen die Investoren keine Vereinbarung zwischen der EU und Großbritannien. Ursache könne ein Scheitern der Verhandlungen oder aber eine Ablehnung des Ergebnisses durch das britische Parlament sein. „Die Folge wäre eine chaotische Situation, die wahrscheinlich zu Neuwahlen im Vereinigten Königreich führen würde. Das Fehlen einer Vereinbarung würde eine Kombination aus einem negativen Stimmungsschock und deutlich zunehmenden Handelseinschränkungen bedeuten“, erklärt Pieter Jansen, Senior Strategist Multi-Asset, NN Investment Partners und taxiert die Wahrscheinlichkeit des Szenarios auf 20 Prozent.

Harter Brexit im Bereich des Möglichen

Wahrscheinlicher halten die Experten von NN Investment Partners einen weichen oder einen harten Brexit. Im ersten Fall könnte Großbritannien viele Privilegien der EU behalten und würde im Binnenmarkt bleiben. Im zweiten Fall eines harten Brexits würde Großbritannien diese Privilegien verlieren, es gäbe aber Anschlussregelungen. „Ein hartes Brexit-Szenario wird Auswirkungen auf den Handel und das Wachstum haben – primär in Großbritannien und nur in begrenztem Umfang bei seinen Handelspartnern. Bei einem harten Brexit ist das Vereinigte Königreich nicht mehr Teil des Binnenmarkts, was bedeutet, dass Waren vor dem Grenzübertritt verzollt werden müssten. Es könnte zu einer Verlangsamung des Wachstums im Vereinigten Königreich kommen. Ein Teil der Auswirkungen dieses Szenarios sind aus unserer Sicht bereits am Markt eingepreist. Eine zusätzliche, scharfe Reaktion der Finanzmärkte sollte ein harter Brexit daher nicht auslösen“, erläutert Jansen dazu.

Großbritannien-ETF fährt Achterbahn

Für Anleger könnte der britische Aktienmarkt in den kommenden Wochen Chancen bieten. Einerseits sind einige negative Erwartungen bereits eingepreist und andererseits besteht Hoffnung auf einen Verhandlungserfolg, welcher die britische Wirtschaft weniger hart trifft als erwartet. Spekulativ ausgerichtete Investoren können für diese Szenarien einen Blick auf den iShares Core FTSE 100 UCITS ETF (WKN: 552752) werfen. Der ETF bündelt britische Standardwerte und büßte im laufenden Jahr bereits 4,8 Prozent ein. Der volatile Kursverlauf eignet sich insbesondere für kurzfristig orientierte Investoren. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,07 Prozent.

Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden Großbritannien. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs).