10. September 2018
Es ist ein fragiles Segment, anfällig für Schocks und voller Risiken! Dennoch kann ein Engagement bei EM-Hochzinsanleihen ein Baustein im Depot sein.

High-Yield-ETF: Interessanter Baustein im Depot

Die Schwellenländer genießen derzeit unter Anlegern wahrlich nicht den besten Ruf. Viele Investoren kehrten den Emerging Markets bereits den Rücken. Die Währungskrisen in Argentinien, der Türkei und Südafrika drohen auf weitere Schwellenländer überzugreifen. Der Ausverkauf hat die Aktienmärkte der Emerging Markets erfasst und lässt die Risikoaufschläge für Anleihen in die Höhe schießen. Auch im Hochzinssegment sind die Folgen sichtbar: „Für ein Engagement in Hochzinsanleihen aus den Schwellenländern erhalten Anleger derzeit 525 Basispunkte mehr als bei US-Staatsanleihen und 160 Basispunkte mehr als bei High-Yield-Bonds aus den USA. Das ist deutlich mehr als während der letzten drei Jahre“, sagt Charles de Quinsonas, Fondsmanager bei M&G Investments.

Hochzinsanleihen anfällig für Risiken

De Quinsonas geht in einem aktuellen Markteinschätzung der Frage nach, ob dieser Renditeaufschlag attraktiv genug ist, um wieder in die risikoreiche Anlageklasse einzusteigen. Für den privaten Sektor spricht nach seiner Meinung, dass sich die Verschuldungsquoten seit 2016 wieder deutlich reduziert haben. Das habe vor allem am globalen Wirtschaftswachstum, der Erholung der Rohstoffpreise und einer erzwungenen Kapitaldisziplin gelegen, so de Quinsonas: „Entsprechend niedrig seien auch die Ausfallraten von Hochzinsanleihen. Allerdings sind Unternehmen aus Schwellenländern aus Sicht der Anleiheexperten anfällig für die Risiken eines Handelskrieges. Politische Spannungen und Handelsbeschränkungen würden das Geschäft zwar nicht von einem auf den anderen Tag beeinträchtigen, aber über die Devisenmärkte bei den Unternehmen spürbar werden. „Bei Emittenten von Hochzinsanleihen ist das Ungleichgewicht zwischen Schulden und Gewinnen in Fremdwährung von Natur aus größer als bei Investment-Grade-Unternehmen. Das macht sie bei einer Abwertung ihrer Heimatwährung verwundbar, weil sich die Tilgungskosten von Fremdwährungsschulden verteuern“, so de Quinsonas. Eine Währungsabwertung habe damit reale Auswirkungen auf die Fundamentaldaten.

Eigene Anlageeinstellung überprüfen!

Trotz des Kursrückgangs hält de Quinsonas daher den Zeitpunkt noch nicht für ideal, um breit in die Anlageklasse einzusteigen. Anleger, die das hohe Risiko nicht scheuen, oder das High-Yield-Segment als spannende Bereicherung ihres Depots betrachten, können mit einem aktiv verwalteten Fonds, wie etwa vom Anbieter M&G Investments, oder mit passiven Instrumenten mittels ETFs die Anlageklasse nutzen. Der VanEck Vectors Emerging Markets High Yield UCITS ETF (WKN: A2JEMH) – Ende März 2018 neu aufgelegt und seither mit minus 3,41 Prozent performt – bildet den ICE BofAML Diversified High Yield US Emerging Markets Corporate Plus-Index direkt ab. Dieser bietet Zugang zu auf den US-Dollar lautenden Anleihen, die von nichtstaatlichen Emittenten aus Schwellenländern mit einem Rating unterhalb des Investment-Grade-Niveaus emittiert werden. Die Kosten der Fondshaltung liegen bei 0,40 Prozent im Jahr. Wem dieses Produkt zu heikel ist und wer dennoch ein Engagement im High-Yield-Segment sucht, der kann bspw. mit dem iShares Global High Yield Corp Bond UCITS ETF (WKN: A1J7MG) das Risiko auf breitere Füße stellen. Der iShares rentierte in diesem Jahr bereits mit 3,41 Prozent.

Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.