30. Juli 2020

Immobilien-ETF als Chance zum Comeback nutzen?

Der US-Häusermarkt hat die Krise hinter sich gelassen. Investoren lassen sich davon wenig beeindrucken. Jetzt in einen Immobilien-ETF investieren?

Die Coronakrise trifft den Häusermarkt. Diese Aussage ist wahr, aber bestenfalls in der Vergangenheitsform. Wie die Experten der Legg-Mason-Boutique Western Asset Management betonen, hat der US-Immobilienmarkt die Krise hinter sich gelassen. Grund für diese klare Aussage sind die Zahlen zu den Verkäufen neuer Häuser im Juni, die um 13,8 Prozent auf das höchste Niveau seit 2007 angestiegen sind. „Seit Juli 2007, also vor der großen Finanzkrise, wurden nicht mehr so viele Häuser in den USA verkauft, wie zuletzt. Dies ist ein beeindruckendes Signal der Stärke und zeigt, dass der US-Immobilienmarkt die Folgen der Pandemie hinter sich gelassen hat“, so Michael J. Bazdarich, Ökonom bei Western Asset Management. Zwar seien in den Monaten März und April einige Bauprojekte auf Eis gelegt worden, doch habe der Bestand an fertiggestellten Häusern trotz der Krise weniger stark zugelegt, als während vergleichbarer Rezessionen.

Lockdown als Ursache für Markteinbruch

„Auch dank anfänglicher Preiszugeständnisse im April und Mai stieg der Bestand an unverkauften Häusern nicht merklich an. Inzwischen sind die Preise wieder auf Normalniveau und dennoch ist die Nachfrage nach Immobilien in den USA groß“, betont Bazdarich. Auch weist der Experte die Annahme einiger Experten von sich, wonach die Angst vor dem Virus die Wirtschaftsaktivität gebremst hätte. „Die aktuellen Zahlen legen angesichts noch immer schwelender Infektionen in den USA aber nahe, dass es in erster Linie der Lockdown war, der die Aktivität, beispielsweise im Immobiliensektor, gebremst hat“, sagt Bazdarich. Aus marktpsychologischer Sicht lässt sich argumentieren, dass Investoren das Interesse an Immobilien in den USA nur sehr kurzzeitig verloren haben.

Immobilien-ETF mit Aufholpotenzial

Um in den USA Immobilienmarkt zu investieren, können sich Anleger den iShares US Property Yield UCITS ETF (WKN: A0LEW6) näher ansehen. Zwar sind die Unternehmen im Index nicht eins zu eins mit dem Markt für einzelne Häuser vergleichbar, doch besteht bei diesem Index großes Aufholpotenzial. Der ETF bündelt 118 Positionen und verlor 2020 bislang 25,9 Prozent an Wert. Geht es für Immobilien wieder nach oben, könnte der Index wieder zulegen. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,4 Prozent.

Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.