14. Juni 2022
Investieren in einen Biotech/-Pharma-ETF: Die Sonne im Rücken

Investieren in einen Biotech/-Pharma-ETF: Die Sonne im Rücken

Die Corona-Pandemie gibt der Biotechbranche nachhaltig Rückenwind. Anlegerinnen und Anleger mit einem langen Atem können in die Branche mit einem interessanten ETF investieren.

Das Börsenjahr 2022 macht es Anlegern nicht leicht. Seit Januar häufen sich die Kursverluste. Auch konjunktursensible Aktien haben es mitunter schwer. Die Sorgen um die Weltwirtschaft mehren sich. Und so stecken die Aktienindizes im Vergleich zum Jahresanfang tief im Minus. Die Aktien der Biotechbranche stellen da keine keine Ausnahme dar. Auch in diesem Bereich wurden die Kurse kräftig durchgeschüttelt.

Trendwende für die Branche

Von den Hochs zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie ist nichts mehr zu sehen. Gleichwohl stellte die Krise für die Branche einen Wendepunkt, ja eine Trendwende dar, was den börsennotierten Biotech-Unternehmen neue Vitalität einhauchen könnte. Verglichen mit den Zeiten vor der Pandemie hat sich die Lage zum Besseren verändert. „Die Sonne im Rücken, wirft nach vorne den Schatten – das ist zwar der Tenor des neuen deutschen Biotechnologie-Reports“ der Beratungsfirma EY.

Das vergangene Jahr strahlte noch im „Corona-Bonus“, maßgeblich vom Impfstoffentwickler Biontech, aber auch von vielen anderen Zulieferern und Diagnostikunternehmen geprägt. Doch der Schatten ist überschaubar groß, noch herrscht eitel Sonnenschein. „Corona hat viele positive Entwicklungen beschleunigt und zu einer nachhaltig positiven Veränderung in der Wahrnehmung der Biotechnologie geführt“, zitiert Reuters Alexander Nuyken, Life-Science-Experte und Partner bei der Beratungsfirma EY bei der Vorstellung des Reports.

Vorsichtiger Optimismus

Die Finanzierung der Branche ist auf hohem Niveau angekommen. 2021 wurden mit 2,4 Mrd. Euro die zweithöchste Summe in die deutsche Biotech-Branche seit Bestehen der Branche in Deutschland investiert. Über Börsengänge wurde sogar soviel Kapital eingesammelt wie nie zuvor. Alle vier Börsengänge des vergangenen Jahres fanden an der US-Börse Nasdaq statt. Neben dem Medizindiagnostik-Spezialisten Mainz Biomed hatte Atai Life Science über einen IPO gut 220 Mio. Euro eingesammelt. Eine Zweitnotierung an der Nasdaq gelang Biofrontera und Evotec. Letztere konnte dabei 413 Mio. Euro erzielen – das größte Listing eines europäischen Biotech-Unternehmens jemals.

Vorausschauend bleiben Analysten mit Blick auf die Branche, vorsichtig optimistisch. Angesichts weiter steigender Kapitalmarktzinsen dürfte die Rekordverschuldung der Unternehmen wieder in den Anlegerfokus rücken, warnt die Deutsche Bank. Zudem verfügten kleine Unternehmen über wenig Spielraum für Preisanhebungen. „Angesichts von Lieferkettenengpässen und steigenden Lohnforderungen könnten Marktteilnehmer deshalb kurzfristig weiter zurückhaltend bleiben“, urteilten die Experten. Langfristig seien Biotechwerte jedoch weiter als chancenreich zu beurteilten. 

Vitalität im Depot

Anleger, die über einen langen Atem verfügen und über Tagesschwankungen hinwegschauen können, sei der L&G Pharma Breakthrough UCITS ETF (WKN: A2H9XR) nahegelegt. Der ETF bietet Zugang zu der spannenden Biotech- und Pharmabranche, und somit zu Unternehmen, die aktiv in der Forschung, Entwicklung und Herstellung von Medikamenten seltener Krankheiten tätig sind. Gut die Hälfte der im Fonds versammelten Firmen stammen aus den USA, der Rest verteilte sich auf europäische Titel. Im laufenden Jahr machte der ETF bisher Verluste, in den drei Jahren zuvor dagegen generierte er teils zweistellige Renditen. Die Gebühren belaufen sich auf 0,49 Prozent. Der L&G Pharma Breakthrough ETF ist bei insgesamt 6 Online Brokern sparplanfähig.