14. November 2019
Ausgewählte Südamerika-ETFs eignen sich insbesondere für kurzfristig orientierte Investoren.

Der „Demokratische Hurrikan“ in Lateinamerika bekommt Gegenwind – Ein Warnsignal für Anleger?

Wer angesichts der Protestwellen, die den südamerikanischen Kontinent derzeit in Atem halten, nach einer positiven Stimme sucht, wird bei Venezuelas Oppositionsführer Juan Guaidó fündig. Dieser twitterte am 10. November 2019, in Lateinamerika sei ein „demokratischer Hurrikan“ zu spüren.

Fakt ist: In vielen Ländern Südamerikas – u.a. in Chile, Brasilien, Ecuador, Venezuela, Bolivien und Argentinien – protestieren die Menschen gegen ihre Regierungen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Doch neben Guaidó hoffen auch andere Oppositionsführer auf einen „Demokratisierungsschub” in ganz Lateinamerika.

Unzufriedenheit über die wirtschaftliche Situation

Mediale Beobachter und Südamerika-Experten beurteilen den Stand der Dinge jedoch kritisch und rechnen vorerst nicht mit einer „Beruhigung der Lage” (Deutschlandfunk). Fast alle Regierungen sind unpopulär und die Fronten verhärten sich: Während die Proteste in Brasilien, Uruguay und Argentinien (weitgehend) friedlich verliefen, kam es in Bolivien, Ecuador, und Chile zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Gemeinsam ist den Protesten besonders eins: Die Unzufriedenheit über die unzureichende wirtschaftliche Sicherheit und den ausgebliebenen Wohlstand.

Demokratie bekommt Gegenwind

Manche Regierungsvertreter reagieren darauf sehr eisern: In Chile und Ecuador ließen sich die Staatschefs demonstrativ mit hochrangigen Militärs abbilden. Brasiliens Präsident Bolsonaro sprach sich unverblümt gegen Pressefreiheit und demokratische Kontrollinstanzen aus. Und auch wenn es in Bolivien zu Neuwahlen kommt, politisch und wirtschaftlich wächst die Unsicherheit auf dem Kontinent.

In Südamerika investieren?

Wer trotzdem (oder gerade deswegen) in Südamerika investieren will, sollte dabei auch das Engagement von China und USA in der Region nicht außer Acht lassen. Beide Nationen verfolgen dabei dieselben Ziele: Expansionsmöglichkeiten für ihre Konzerne und Zugänge zu lukrativen Rohstoffmärkten.

Noch Anfang dieses Jahres galten Südamerika-Aktien als „Gewinner des jungen Jahres”. So etwa der iShares MSCI EM Latin America UCITS ETF (WKN: A0NA45), der Aktien aus Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru vereint. Im Januar 2019 kletterte der ETF rund sieben Prozent in die Höhe und erzielte auch in den folgenden Monaten immer wieder eine hohe Performance, doch auch einige Stürze.

Volatile Kursverläufe für kurzfristig orientierte Anleger

Generell reagieren Schwellenländer anfälliger auf politische oder wirtschaftliche Störungen als Industrieländer. Und sieht man sich die Kursverläufe in Südamerika der vergangenen Monate etwas genauer an, erweisen sich die Aktien der Region mitunter sehr volatil. Auf überragende Performances folgten nicht selten starke Kurseinbrüche.

So könnten sich ausgewählte Südamerika-ETFs gerade für kurzfristig orientierte Investoren oder Anleger lohnen, die ihre Fühler nach dem amerikanischen Teilkontinent ausstrecken möchten.

Hier finden Sie alle spezifischen ETF-Produkte zu Südamerika.