17. Mai 2021
Jüngste spektakuläre Cyberangriffe verdeutlichen den Investitionsbedarf für Cybersicherheit.

Jüngste spektakuläre Cyberangriffe verdeutlichen den Investitionsbedarf für Cybersicherheit

Cybersicherheit wird mehr und mehr zum Thema. Es gibt viele gute Gründe, in diesen Bereich zu investieren. ETFs machen es möglich.

Der jüngst bekannt gewordene spektakuläre Cyberangriff auf Colonial Pipeline, ein in Bezug auf die Energieversorgung wichtiges US-Infrastrukturunternehmen, ist nur ein Beispiel der zunehmenden Bedrohung durch Cyberkriminalität. Wie unlängst bekannt wurde, meldeten drei Viertel aller Finanzunternehmen einen Anstieg an Cyberangriffen. Rahul Bhushan, Mitbegründer von Rize ETF, dem Anbieter des Rize Cybersecurity and Data Privacy ETF, äußert sich dazu in einem Kommentar:

„Der Angriff auf Colonial Pipeline, Betreiber einer der wichtigsten Benzin-, Diesel- und Kerosin-Pipelines der USA, ist nur ein weiterer Hinweis für den Stellenwert, den Cybersicherheit im Jahr 2021 für Unternehmen einnehmen sollte. Colonial erlitt am 7. Mai einen Ransomware-Angriff und wurde zur Zahlung eines Lösegelds aufgefordert. Kurz darauf stoppte das Unternehmen als Präventivmaßnahme den Betrieb seiner Pipeline, die normalerweise pro Tag 2,5 Millionen Barrel Kraftstoff transportiert, und engagierte die Cybersecurity-Firma FireEye für eine Risiko- und Schadensanalyse.

Cybersicherheit rückt in den Fokus

Es war ein Angriff auf die Lebensader einer ganzen Region, der so durchaus auch in Europa stattfinden könnte – solange Unternehmen und Regierungen ihre Infrastruktur nicht ausreichend vor digitale Bedrohungen schützen. Die Cyberangriffe sind das Werk von Kriminellen, die sich in dem Schatten verstecken, den die digitale Revolution geworfen hat.

Es scheint, dass niemand – ob Privatperson, Unternehmen oder Regierung – vor solchen Angriffen sicher ist. Allein in diesem Jahr haben wir Angriffe auf Microsoft, Acer, Channel Nine und eine Wasseraufbereitungsanlage in Florida erlebt. Im Jahr 2020 wurden 30.000 Websites pro Tag gehackt und statistisch gesehen gibt es alle 39 Sekunden irgendwo im Web einen neuen Angriff. Für britische Banken und Versicherungen, die vom Anstieg der Cyberkriminalität im letzten Jahr betroffen waren, war dies mit durchschnittlichen Verlusten von fast 600.000 Pfund verbunden.

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Cyberkriminalität hat sich von einer lediglich potenziell existierenden Bedrohung zum realen Risiko gewandelt. Darüber hinaus stellt diese Form der Kriminalität mittlerweile ein systemisches Risiko dar. Dadurch, dass der Zugang zu ruchloser Malware und Exploit-Kits – durch den technischen Fortschritt bedingt – immer einfacher wird, geht man davon aus, dass Cyber-Angriffe in den kommenden Jahren immer billiger und immer einfacher werden. Gleichzeitig erwarten Experten, dass die Attacken an Komplexität und Raffinesse gewinnen. Cyberkriminalität ist somit eine Bedrohung, die gekommen ist, um zu bleiben.

Ausgaben für Cybersicherheit werden steigen          

Untersuchungen von Gartner zeigen, dass die weltweiten Ausgaben von Unternehmen für Cybersicherheit derzeit bei etwa 184 Milliarden US-Dollar liegen. Es wird prognostiziert, dass diese Ausgaben bis 2023 auf rund 250 Milliarden Dollar ansteigen werden. Die Prognosen wurden noch vor Beginn der Corona-Pandemie erstellt, die die Cyberkriminalität angefacht hat wie kein Ereignis zuvor – sicher auch, weil „Arbeit von zu Hause“ und „Arbeit von überall“ zur Norm geworden sind. Es bleibt eine logische Schlussfolgerung: Cybersicherheit ist nicht nur ein aktuelles Thema, sondern ein langfristig relevantes, das sich durch neu aufkommende und sich entwickelnde Bedrohungen immer wieder verändern wird.“

Über den Autor: Rahul Bhushan

Rahul Bhushan ist Mitbegründer von Rize ETF.