6. Juni 2016
Japan Strukturreformen dringend nötig

Kommt Japan wieder in die Spur?

Der große Run auf japanische Aktien ist seit einigen Monaten vorbei. Zuvor hatte die Abenomics genannte Stimulationspolitik von Premierminister Shinzo Abe die Märkte beflügelt. Doch noch immer stottert der Konjunkturmotor. Das Land, das seit Jahren in einer Deflation steckt, erreicht keine akzeptablen Wachstumsraten. Nun belastet auch noch die geringere Nachfrage aus China den japanischen Exportsektor. Doch Abe reagiert. Zuletzt verschob Japans Regierung eine geplante Mehrwertsteuererhöhung. „Die Entscheidung von Shinzo Abe, die geplante Anhebung der japanischen Mehrwertsteuer von derzeit 8% auf 10% bis Oktober 2019 aufzuschieben, ist ein weiteres Indiz dafür, dass das Gesetz des abnehmenden Ertragszuwachs verstärkt auch auf die unkonventionelle Geldmarktpolitik zutrifft“, meint auch Jean Medecin, Mitglied des Investmentkomitees der Fondsgesellschaft Carmignac.

Strukturreformen in Japan dringend nötig

Kurz gesprochen heißt das, dass die Maßnahmen der Abenomics zunehmend verpuffen. Bisher hat Japan in erster Linie mit Hilfe der Notenbanken sowie Fiskalpolitik versucht aus der Krise zu kommen. Allzu bedeutende Strukturreformen sind bislang ausgeblieben. Doch dies könnte sich nun ändern. Beim Treffen der G7-Finanzminister äußerte sich Japan kürzlich im Sinne einer strengeren Haushaltsdisziplin und Reformen. „Zwar sollte die aktuelle Verschiebung der Mehrwertsteuererhöhung der konjunkturellen Entwicklung in Japan eine gewisse Atempause verschaffen“, erklärt Medecin, doch habe die Maßnahme nur einen positiven Effekt, „wenn man es für die Umsetzung von Strukturreformen nutzt, bevor der Geldmarktpolitik endgültig die Puste ausgeht“, warnt der Investment-Profi.

Nikkei nimmt Fahrt auf

Investoren, die daran glauben, dass Japan seinen Worten Taten folgen lässt und das Wachstum anschieben kann, können das im Vergleich zum Jahresanfang günstige Niveau des japanischen Aktienmarkts zu Käufen nutzen. Der db x-trackers Nikkei 225 UCITS ETF (WKN: DBX0NJ) bildet den Nikkei-Index so exakt als möglich ab und schaffte im laufenden Jahr eine Wertentwicklung von -3,18 Prozent. Zuletzt ging es aber deutlich nach oben. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,09 Prozent. Der ETF bildet den Index physisch ab.

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