Exotische Märkte sind für viele Anleger das Salz in der Suppe. Drastische Veränderungen, beispielsweise in Schwellenländern, können zu starken Kursbewegungen führen. So geschehen zuletzt in Malaysia. Dort sorgte ein überraschender Regimewechsel für Turbulenzen an den Märkten. Anders als erwartet, schaffte es Najib Razaks Barisian National Party nicht an die Spitze des Staates. Stattdessen punktete Mahathir bin Mohammad mit einem populistisch geführten Wahlkampf und errang letztlich den Sieg. „Da der Markt nach der Wahl für zwei Tage geschlossen war, ist die unmittelbare Reaktion ausländischer Investoren wenig transparent. Devisentermingeschäfte und im Ausland notierte ETFs können uns aber einen kleinen Einblick geben. Dieser Einblick ist ein Anlass zur Sorge. Die Währung scheint zu schwächeln und die ETFs deuten darauf hin, dass Aktien fallen dürften“, fasst Will Ballard, Leiter der Anlagebereiche Schwellenländer und Asien-Pazifik bei Aviva Investors die Situation zusammen.
Sendet Wahlgewinner Mahathir ein Signal der Rechtsstaatlichkeit?
Die derzeitige Situation weise nicht darauf hin, dass Anleger die Lage in Malaysia positiv bewerten. Auch vermissen die Marktexperten von Aviva einen Befreiungsschlag für Malaysia, das in den vergangenen Jahren immer mehr mit Meldungen über Korruption von sich reden machte. „Dies gipfelte in Najibs mutmaßliche Veruntreuung von Geldern aus dem staatlichen Investmentfonds 1MDB und der Verurteilung des politischen Gegners Anwhar Ibrahim aufgrund fragwürdiger Anschuldigungen. Najib und Barisian National können noch von Glück sagen, dass der Übergang zur neuen Regierung friedlich zu verlaufen scheint“, so Ballard. Sollte Wahlgewinner Mahathir Wort halten und wie angekündigt die Macht nach dessen Haftentlassung an Anwhar Ibrahim abgeben, könnte dies aber als positives Signal gewertet werden, glaubt man bei Aviva.
Malaysia-ETF könnte interessant werden
Angesichts der aktuellen Kursturbulenzen rund um Malaysia können sich interessierte Investoren den Markt vormerken. Der Xtrackers MSCI Malaysia UCITS ETF (WKN: DBX0GW) legte im laufenden Jahr bislang um 6,32 Prozent zu. Aktuell rutscht der ETF aber deutlich nach unten. Der ETF, der 43 Titel von großer und mittlerer Marktkapitalisierung bündelt, kostet aktuell 0,5 Prozent jährlich.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
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