19. April 2021
Die Demografie in den westlichen Gesellschaften hat Einfluss auf die Entwicklung der Inflation.

Kurzanalyse: Wieso Demografie und Inflation zusammenhängen

Demografie und Inflation? Auf den ersten Blick scheinen diese beiden Aspekte nicht miteinander zu tun zu haben. Die Analysten der DWS klären über den Zusammenhang auf.

Seit einigen Monaten erregt die Inflation die Gemüter an der Börse. Nachdem die Preise vieler Rohstoffe stark angestiegen sind, zeigten zuletzt auch Anleihe-Renditen steigende Notierungen. Zwar haben Notenbanken die Situation inzwischen wieder entspannt, doch geistert das Inflationsgespenst noch immer am Markt umher.

Die Experten der DWS glauben zwar, dass die Preise noch bis 2022 anziehen könnten, sie geben aber langfristig Entwarnung: „Einmalige Preisveränderungen stellen keine Inflation dar. Inflation ist ein Prozess wiederkehrender Preiseanstiege“, so Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa der DWS und verweist darauf, dass Güter tendenziell eher günstiger werden. Globalisierung, Produktivitätsfortschritte durch Automatisierung und Digitalisierung haben die Herstellungskosten deutlich gesenkt und die Preissetzungsmacht der Produzenten und Händler deutlich beschnitten, so das Team der DWS.

Sind alternde Gesellschaften ein Inflationstreiber?

Inflationsdruck könnte aber von Seiten der Demografie entstehen. Die DWS verweist auf Berechnungen der Vereinten Nationen, wonach in den großen Volkswirtschaften das Wachstum der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter stagnieren oder sogar kräftig schrumpfen könnte.

Tipp: Hier finden Sie die günstigsten Anbieter für ETF-Sparpläne.

Da nicht damit zu rechnen sei, dass das Produktivitätswachstum diesen Trend ausgleichen kann, drohe folgender Effekt: Weil die Rentner weiterhin konsumieren, aber nicht mehr produzieren, könnte ein schrumpfendes Angebot auf eine stagnierende oder gar steigende Nachfrage stoßen. Dies könne tendenziell die Inflation ankurbeln. Ob es zu allerdings dazu komme, hänge auch von den Notenbanken ab. Für Rentnerinnen und Rentner wäre dies ein unschönes Szenario. Ältere Menschen lehnen Inflation ab, da diese ihre nominalen Renten entwertet und dieser Effekt in der Regel nicht durch steigende Rentenzahlungen kompensiert wird. 

Demografie-ETF: Von der Alterung profitieren

Um in den Trend der Alterung der westlichen Gesellschaften zu investieren, können sich Anleger den iShares Ageing Population UCITS ETF (WKN: A2ANH1) näher ansehen. Der ETF legte 2021 bereits mehr als 10 Prozent zu und bündelt Unternehmen wie etwa TripAdvisor, Fate Therapeutics, Tenet Healthcare oder auch Staar Surgical. Aktuell sind im ETF rund 600 Millionen Euro investiert. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,4 Prozent.