Nach einem schwachen Jahresstart und den Turbulenzen nach dem Brexit-Votum in Großbritannien scheinen sich die Zeichen am deutschen Aktienmarkt aufgehellt zu haben. Doch in Sachen Wertentwicklung entwickeln sich die einzelnen Indizes unterschiedlich. So notiert der deutsche Leitindex DAX trotz seiner jüngsten starken Performance noch im zweistelligen Bereich unter seinem Allzeithoch aus dem vergangenen Jahr. Derweil aber eilt der Index der mittelgroßen deutschen Werte von Bestmarke zu Bestmarke. Am vergangenen Freitag gelang dem MDAX abermals der Sprung auf ein neues Rekordhoch. Und während der DAX in diesem Jahr eine technische Baisse mit Kursverlusten von bis zu 30 Prozent hinnehmen musste, verließ der MDAX nie seinen intakten Hausse-Zyklus. Der Index durchlief eine schwankungsreiche Seitwärtsbewegung mit einem kurzen Ausreißer nach unten im Februar dieses Jahres auf unter 18.000 Punkte. Aus übergeordneter technischer Sicht handelte es sich hierbei lediglich um eine trendbestätigende Korrektur.
Die MDAX Charttechnik verspricht weiteres Kurspotenzial
Der Charttechniker sieht trotz der jüngsten Erfolge weiteres Potenzial beim MDAX. Die Marktbreite signalisiere, dass der Index mit Blick auf die kommenden Wochen am Sprung über die seit April 2015 bestehenden, gestaffelten Widerstandszone von 21.600 bis 21.700 Punkten arbeite, schrieb Achim Matzke von Commerzbank Corporate & Markets in einem Kommentar. Gelinge in den kommenden Wochen ein Anstieg über diese Widerstandszone bei über 21.750 Punkten, so sollte sich im MDAX weiteres technisches Aufwärtspotenzial von rund 10 Prozent freisetzen, so der Analyst.
Intakter Hausse-Zyklus
Aufgrund des intakten Hausse-Zyklus bleibt für Investoren ein MDAX-Engagement, wie es mit einem ETF umgesetzt werden kann, ein technisches Basis-Investment. Mit dem Deka MDAX UCITS ETF (WKN: ETFL44) partizipiert der Anleger direkt an der Entwicklung des MDAX. Aktuell sind in dem Fonds 154 Mio. Euro investiert. Im laufenden Jahr erzielte der Fonds eine Rendite von 4,95 Prozent. Die Gesamtkostenquote liegt den Angaben zufolge bei 0,30 Prozent im Jahr.
Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt sich Franz Rieber mit dem Börsenhandel. Schnell erlangte er eine herausragende Expertise für Zertifikate und ETFs sowie darauf basierende Anlagestrategien. Seit dem erfolgreichen Abschluss seines Masterstudiums in Finance & Banking leitet er die Bereiche Business Development, Data Analytics & Research für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin.
Der MDAX hat in den letzten Jahren zahlreiche prominente Mitglieder gewonnen. Ob Commerzbank, Siemens Energy, Lufthansa oder Delivery Hero, die Namen dürften den meisten Anlegern bekannt sein. Das Problem ist jedoch, dass der Grund für die Bekanntheit wohl in der kürzeren oder längeren Zugehörigkeit zum DAX liegt.
Nebenwerte haben es gegenüber Standardwerten an der Börse nicht leicht. Gerade jetzt setzen viele Anleger ausnahmslos auf Bluechips. So sehen das aktuell selbst viele Börsianer: Nebenwerte sind gegenüber Standardwerten zu vernachlässigen. Dabei lassen sich mit der vermeintlichen zweiten Reihe Chancen nutzen und eine größere Diversifikation umsetzen.