Die Deutschen lieben es zu Sparen. Wie das aktuelle Income-Barometer von J.P. Morgan Asset Management zeigt, nutzen 81 Prozent der Deutschen Sparanlagen oder Tages- und Festgelder. Und das, obwohl 67 Prozent aller Deutschen mit ihren Sparanlagen unzufrieden sind. Trotzdem bauen 79 Prozent der Deutschen nicht auf Kapitalmarkt-Investments. Das ist mehr als im europäischen Durchschnitt. „Es ist bemerkenswert, dass die hohe Unzufriedenheit mit den Sparerträgen über so lange Zeit nicht zu einem Umdenken geführt hat“, findet Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management. Dass die Zinsen noch lange niedrig bleiben werden, dessen sind sich viele Sparer in Deutschland durchaus bewusst – 39 Prozent der Befragten rechnen erst in fünf Jahren oder später mit einer Zinswende. Dabei spiele der lange Anlagehorizont vieler Sparer den Deutschen durchaus in die Karten und ließe Spielraum für Veränderungen, so J.P. Morgan AM. „Nur rund ein Drittel der Befragten will das Ersparte kurzfristig ausgeben, weitere 32 Prozent legen jedoch mittelfristig an und weitere zwölf Prozent langfristig“, heißt es in der Studie.
Die Gesamtrendite entscheidet
Insbesondere langfristige Sparziele lassen sich leicht mittels Aktieninvestments erreichen. Entscheidend ist dabei die Gewichtung von Anlageprodukten, die im Preis schwanken können. Wer eher langfristige Ziele hat, und Aktien gemessen am Gesamtdepot nur einen Anteil zwischen zehn und zwanzig Prozent der gesamten Anlagen beimisst, kann die Gesamtrendite entscheidend zu seinen Gunsten anheben. Dank eines langfristigen Anlagehorizonts sind Investoren während schwacher Marktphasen nicht dazu gezwungen, Aktien günstig zu verkaufen. Wer warten kann, kann mit Hilfe von Aktien leicht der Niedrigzinsphase ein Schnippchen schlagen.
Quality-ETF für Vorsichtige
Neben aktiv verwalteten Fonds eignen sich auch ETFs als Beimischung für Sparer. ETFs bilden einen Aktienindex aus mehreren Unternehmen ab und streuen damit Kapital. Da hierbei allerdings kein Fondsmanager aktiv handeln muss – schließlich gibt das Regelwerk des Index die Richtung vor – sind ETFs günstiger als aktiv verwaltete Fonds. Der Factor MSCI EMU Quality UCITS ETF (WKN: A14XG5) bündelt mittelgroße und große Aktien aus der Eurozone und filtert Unternehmen nach gewissen Regeln. Neben einer geringen Verschuldungsquote bei Unternehmen bevorzugt der Index auch eine stabile Gewinnentwicklung und eine hohe Eigenkapitalrendite. So investieren Anleger mit nur einem ETF breit gestreut in Qualitätsunternehmen. Der ETF legte im laufenden Jahr um 1,5 Prozent zu und kostet 0,28 Prozent jährlich.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.