11. Mai 2020
Industrie-ETF mit Potenzial

Mit einem Industrie-ETF auf die zweite Chance warten?

Der Markt ist zuletzt stark gestiegen. Doch wie geht es weiter? Im Falle eines Rückschlags könnte sich ein Industrie-ETF besonders anbieten.

„Sell in May and go away…”? Diese Börsenweisheit rät dazu, gerade jetzt Aktien zu verkaufen. Doch angesichts der Dynamik an den Märkten dürften viele Investoren eher an der Seite stehen und sich sorgen, etwas zu verpassen. Für Ulrich Stephan, Chefstratege der Deutschen Bank, kommt es aktuell auf den Anlagehorizont an. „Kurzfristig sehe ich das Risiko eines weiteren Rücksetzers an den Aktienmärkten. Nach der Hausse in den letzten Wochen preisen die Märkte derzeit das bestmögliche Szenario einer zügigen Erholung der Volkswirtschaft und der Gewinne in den kommenden Quartalen ein; die Bewertungen liegen inzwischen vielfach sogar über den Niveaus vor der Coronaviruskrise“, so Stephan und warnt: „Ein fragiles Konstrukt, das keine bösen Überraschungen wie eine zweite Viruswelle, weitere Fronten im Handelsstreit oder den Bankrott eines namhaften Unternehmens schadenfrei überstehen dürfte.“

Industrietitel besser breit allokiert kaufen

Stephan zeigt dennoch ein Szenario auf, das risikobereite Anleger zum Einstieg nutzen können. Sollte es noch einmal zu einem Abverkauf an den Märkten kommen, könnten Investoren durchaus auch zu zyklischen Titeln greifen. Zykliker geben während turbulenten Marktphasen und deflationären Schocks in der Regel deutlicher nach als andere Titel, erholen sich aber auch wieder stärker, wenn an den Märkten eine Normalisierung eintritt. Während es aufgrund von Insolvenzrisiken tückisch sein kann, ohne eine tiefgehende auf Einzeltitel zu setzen, bieten Indizes auf zyklische Aktientitel einen marktbreiten Einstieg.

271 Titel in einem Industrie-ETF

Ein Beispiel könnte der Xtrackers MSCI World Industrials UCITS ETF (WKN: A113FN) sein. Der ETF basiert auf dem Anlageuniversum MSCI World, klammert allerdings alle Branchen außer der Industrie aus. 2020 gab der ETF um rund zwanzig Prozent nach. Auf Sicht von einem Monat steht allerdings ein Zugewinn von rund 3,7 Prozent. Im ETF sind Titel wie Union Pacific, Lockheed Martin oder Honeywell vertreten. Die Gesamtkostenquote des thesaurierenden ETFs beträgt 0,3 Prozent.

Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.