Mit einem Konsumgüter-ETF das Depot sturmfest machen
Das Geschäftsklima wird rauer, viele Konjunkturdaten enttäuschten zuletzt. Das globale Konjunkturbild in Europa hat sich zuletzt eingetrübt. Für Anleger, die nach neuen Anlage-Möglichkeiten in unbequemeren Zeiten suchen, ist dies aber möglicherweise genau der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in eine bisweilen als langweilig bezeichnete Branche: Den Konsumgüter-Sektor. Der Bereich gilt als ‚defensiv‘, will heißen: Wird das Umfeld ungemütlicher, können die Konsumgüter mitunter glänzen, weil es unabhängig von den Konjunkturverläufen eine einigermaßen gleichmäßige Nachfrage nach den meisten ihrer Produkte gibt. Geht es mit der Wirtschaft aufwärts, so sind die Firmen dann aber nicht unbedingt diejenigen, die davon am stärksten profitieren. Aber mit ihren stabilen Geschäften stechen sie regelmäßig dann heraus, wenn andere Sektoren aufgrund rückläufiger Nachfrage ins Trudeln geraten.
Konsumgüter – optimistische Branchenstimmung
Auch Analysten haben aktuell Investmentchancen im Konsumsektor entdeckt. Es werde Überraschungen im Einzelhandel und im Service geben, hieß es vom Analysehaus Darby. Dies sei dann der Fall, wenn Unternehmensgewinne reinvestiert würden. Würden die Unternehmen ihre Profite in ihre Expansion stecken, dann könnte dies dazu führen, dass sich auch der Kundenstamm ausweite. Im Verbund mit einer gleichzeitig höheren Kaufkraft durch steigende Löhne könnte dies die Geschäfte in der Branche ankurbeln. In der Tat scheinen sich die Firmen an den Rat zu halten: Die Investitionen der US-Unternehmen haben zu Jahresbeginn ein neues Allzeithoch erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie im ersten Quartal um 19 Prozent gewachsen. Zu ähnlichen Einschätzungen wie Darby kommt die US-Investmentbank Goldman Sachs. Nach Ansicht der Experten hat sich der Konsum in den USA wieder erholt. Ein steigendes Nettovermögen der Verbraucher in den USA – Goldman errechnete ein Wachstum zwischen sechs und neun Prozent jeweils in den letzten sieben Quartalen – sowie eine starke Konsumentenstimmung würden die Konsumausgaben und damit auch die Aktien der Branchenunternehmen antreiben.
Mehrere Branchen-ETFs zur Auswahl
Anleger, die ihr Depot für stürmischere Zeiten mit Konsumgüteraktien absichern wollen, können den XtrackersMSCI USA Consumer Staples UCITS ETF (WKN: A1W9KC) kaufen. Der MSCI USA Consumer Staples Index bietet Zugang zu großen und mittelgroßen US- Unternehmen aus der Basiskonsumgüterbranche. Der Index wird auf Basis der Netto-Gesamtrendite berechnet. Dies bedeutet, dass alle Dividenden und Ausschüttungen der Unternehmen nach Steuern wieder in die Aktien angelegt werden. Der Index wird vierteljährlich geprüft und neu gewichtet. Die Performance in diesem Jahr ist leicht rückläufig, die Kosten für die Fondshaltung liegen bei 0,12 Prozent im Jahr.
Wer sich noch breiter aufstellen will, kann auch auf den Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF (WKN: A113FG) zurückgreifen. Hier werden Branchengrößen aus den Industrieländern weltweit abgebildet.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Schon zum vierten Mal in Folge hat sich das Konsumklima in Deutschland in diesem Monat positiv entwickelt. Können Anleger jetzt mit einem ETF profitieren?
Dass Lebensmittel immer teurer werden, bereitet uns allen Bauchschmerzen. Dennoch: Wir müssen essen und trinken. Warum also als Anleger nicht von den steigenden Verbraucherpreisen profitieren und in den passenden Consumer-Staples-ETF investieren. Ist es jetzt zu spät für den Einstieg oder lohnt sich ein Engagement in den Sektor nach wie vor?