22. Juni 2020
ESG-ETF mit Potenzial

Mit diesem ESG-ETF das Risiko im Depot senken

Anlageprofis haben die ESG-Analyse längst in ihren Investmentprozess integriert. Der Grund: So können Risiken schon früh erkannt werden. Ein ESG-ETF geht ähnlich vor.

Wie die Experten der Investmentboutique Brandywine Global berichten, eignen sich ESG-Kriterien, um politische Risiken greifbar zu machen. Konkret haben die Experten Zusammenhänge zwischen den eingeschlagenen Corona-Maßnahmen, der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems und den Risikoaufschlägen bei Kreditausfallversicherungen ausgemacht. Auch bedinge die Effektivität von Regierungen, ob es gerade während der Pandemie zu Protesten oder zu Unruhen komme. „Je schlechter eine Volkswirtschaft auf die Folgen der Pandemie vorbereitet ist, desto eher steigt die Wahrscheinlichkeit sozialer Unruhen. Dieses Risiko schlägt sich auch auf die Bewertungen am Kapitalmarkt nieder“, so J. Patrick Bradley, Senior Vice President bei der Legg-Mason-Boutique Brandywine Global.

ESG kann Risiken greifbar machen

„Es ist folgerichtig, dass ein Land, das nicht in der Lage ist, die Folgen der Pandemie zu beherrschen, auch höhere Zinsen bezahlen muss“, erklärt Bradley. „Diese gestiegenen Kapitalkosten könnten wiederum dazu führen, dass sich soziale Spannungen verschärfen und die Probleme innerhalb einer Volkswirtschaft zunehmen“, so der Analyst. ESG-Kriterien sind also wichtige Hinweisgeber, um mögliche Risiken für Investments bereits im Vorfeld erkennen zu können. Während Experten wie Bradley verschiedene Kriterien in ihre Analyse einfließen lassen und so sehr spezifische Analyse durchführen können, gehen ESG-Indizes anders vor.

Auch ein ESG-ETF bietet vielversprechende Ansätze

Trotz des weniger spezifischen Ansatzes, sind auch Nachhaltigkeits-ETFs dazu geeignet, Risiken zu reduzieren. Ein Beispiel ist der UBS MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (WKN: A1JA1R). Anders als bei vielen Indizes mit dem Begriff ESG im Namen, schließt der MSCI World Socially Responsible nicht nur bestimmte Branchen aus, sondern gewichtet alle Unternehmen nach ihrem Nachhaltigkeitsgrad. Dabei kommen Faktoren wie Umwelt, Soziales und Unternehmensführung zum Einsatz. Auf diese Weise werden die schlechtesten Unternehmen aussortiert und die verbliebenen nach ESG-Kriterien gewichtet. So entsteht eine qualitative Auswahl. 2020 büßte der ETF 3,7 Prozent ein. Die Gesamtkostenquote des 408 Positionen umfassenden Anlageinstruments beträgt 0,25 Prozent.

Tipp: Für ausführliche Informationen zum Thema „Nachhaltigkeit“ sollten Sie auch unseren Anlageleitfaden „Investieren in Nachhaltigkeits-ETFs“ lesen.