22. Juli 2020
Value-ETF mit Potenzial

Mit diesem Value-ETF Nachholpotenziale nutzen

Wachstumswerte haben zuletzt alle anderen Anlagestile ausgestochen. Nun könnte die Renaissance anstehen. Ein Value-ETF eignet sich besonders.

Wachstum oder eher Substanz? An der Börse ist dies ein altes Thema. Über Jahre hatten Wachstumstitel die Nase vorn. Seit der Coronakrise haben Tech-Werte noch einmal einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht und den Abstand zu den vernachlässigten Substanzwerten noch einmal ansteigen lassen. Können Value-Werte aufholen? Diese Frage beantwortet Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, zuversichtlich: „Die Substanzsektoren Finanzen, Öl und Gas sowie Grundstoffe sollten am stärksten zulegen, wenn die erwartete Konjunkturerholung eintritt, die Zinsen in Europa leicht steigen und der Euro zum US-Dollar weiter aufwertet. Auch liegen die Analystenerwartungen an die Quartalszahlen von Substanzwerten deutlich niedriger und könnten leichter übertroffen werden. Vor diesem Hintergrund halte ich eine kurzfristige Outperformance von Substanzwerten für wahrscheinlich“, so Stephan.

Nicht unüberlegt auf Substanz setzen

Dennoch sollten Anleger nicht uneingeschränkt positiv bezüglich vernachlässigter Aktientitel gestimmt sein. Viele dieser Werte wurden vom Markt zu Recht weniger beachtet und weisen strukturelle Mängel auf. Dies sieht auch Stephan so: „Langfristigen Anlegern rate ich jedoch, strukturelle Herausforderungen der günstig bewerteten Branchen nicht außer Acht zu lassen. Substanzwerte mit positiven strukturellen Aussichten finden sich beispielsweise noch im Bereich Hardware-IT“, so Stephan.

Value-ETF mit schwacher Entwicklung 2020

Um eher konservative Substanzwerte zu kaufen, können Anleger entweder geeignete Titel selbst aussuchen, auf einen entsprechenden aktiv verwalteten Fonds setzen oder aber zu ETFs greifen. Der iShares Edge MSCI Europe Value Factor UCITS ETF (WKN: A12DPP) bündelt Value-Titel aus Europa und berücksichtigt dazu Bewertungskriterien, wie den Buchwert, den Cashflow und die Gewinnerwartungen. 2020 büßte die Strategie 17 Prozent ein. Der thesaurierende Fonds kostet aktuell 0,25 Prozent jährlich.

Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.