Es liegt vor allem an der aggressiven Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem Weltwirtschaftsbericht die Wachstumsprognose deutlich nach unten korrigiert, unter anderem, weil der Handelskonflikt den beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China sowie die Androhung von US-Zöllen auf Autos und Autoteile vieles schwieriger macht. Das weltweite Wachstum nehme mit 3,7 Prozent zwar im laufenden und dem kommenden Jahr auf vergleichsweise hohem Niveau weiter, nehme aber nicht mehr wie eigentlich erwartet an Tempo zu, hieß es von IWF. „Die Vorhersage war überoptimistisch“, sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld zur Prognose des Währungsfonds im April, wo ein Wachstum von 3,9 Prozent für die Jahre 2018 und 2019 prognostiziert wurde. Es ist nicht nur die Handelspolitik der USA, auch die hohe Verschuldung bereitet dem IWF Sorgen. Mit 182 Billionen Dollar stehen öffentliche und private Haushalte weltweit in den Miesen. Das sind rund 60 Prozent mehr als noch vor der Finanzkrise im Jahr 2007.
Noch nicht aller Tage Abend
Wie wirkt sich das langsame Wachstum und die weltweiten Gefahrenherde auf die Aktienmärkte aus? Experten sehen den raueren Wind, der den Marktteilnehmern ins Gesicht peitscht, bleiben aber dennoch vorsichtig optimistisch. „Wir bleiben konstruktiv, was den fundamentalen Ausblick angeht“, sagt Stewart Robertson, Senior Economist bei Aviva Investors. Aufgrund der wachsenden Handelsspannungen bleibt jedoch ein Abwärtsrisiko in den kommenden Monaten bestehen, weshalb wir für Risikoanlagen kurzfristig vorsichtiger sind“. Mit Blick auf Aktien ist die Position von Aviva daher „nahezu neutral“. „Sollten Handelsspannungen in den nächsten Monaten abgebaut werden, dürften wir uns auf eine stärkere Übergewichtung bei Aktien zubewegen,“ so Robertson.
Aktien noch nicht abschreiben
In dem sich leicht eintrübenden Umfeld hat ein Engagement in einen ETF, der Titel aus Industrieländern weltweit einbezieht, viele Vorteile im Vergleich etwa zu Einzelengagements. Das Risiko ist breit gestreut, die Kosten der Fondshaltung sind niedrig, und der Anleger bleibt flexibel, kann jederzeit und unkompliziert seine Depotbausteine anpassen. Der iSharesMSCI World UCITS ETF (WKN: A0HGV0) ist mit der erfolgreichste ETF in diesem Jahr, der den MSCI World-Index abbildet. Dieser wiederum bündelt Aktien von 23 Industrieländern weltweit. Mehr als 60 Prozent der Werte kommen aus den USA. Der Fonds im laufenden Jahr auf eine Rendite von knapp neun Prozent. Die Kosten liegen bei 0,50 Prozent pro Jahr.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Anhaltende Sorgen über Inflation, steigende Zinsen und geopolitische Spannungen – ein defensiver Ansatz wie Minimum Volatility könnte von Vorteil sein.