9. April 2018
Anleger bewegt derzeit ganz besonders eine Frage: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt einzusteigen, oder ist das Risiko angesichts der starken Marktschwankungen zu hoch? Die Lösung kann ein Multi-Faktor-ETF sein.

Multi-Faktor-ETF: Risikoreduzierung einmal anders

Ostern ist vorbei und die Finanzmärkte werden immer noch von den gleichen Themen wie in den vergangenen Wochen dominiert. Bedeutend für Aktien bleibt die Entwicklung im Handelskonflikt, den US-Präsident Donald Trump Anfang März vom Zaun gebrochen hat. Beruhigt sich an einem Tag die politische Lage, kommt am folgenden schon der nächste Hammer, der das Nervenkostüm der Marktakteure durcheinanderschüttelt. Heerscharen von Anlegern bewegt nun wieder ganz besonders eine Frage: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt einzusteigen bzw. aufzustocken? „Der Markt ist besessen davon, den richtigen Zeitpunkt für eine Kapitalanlage zu erraten“, sagt Asbjørn Trolle Hansen, Leiter der Multi-Asset-Abteilung der schwedischen Anlagegesellschaft Nordea. Aber das Umfeld zu erraten sei naturgemäß sehr schwierig. „Das Einzige, was auf Dauer wirklich funktioniert, ist Streuung.“

Diversifikation ist das A und O

Der Vorteil eines ETFs ist, dass Investoren breit und diversifiziert im Markt vertreten sind. Einzelschwankungen aufgrund von schlechten Neuigkeiten bei einzelnen Positionen brauchen Anleger daher nicht ganz so stark zu fürchten. Dennoch gibt es freilich auch Passivfonds, die hochvolatil und dadurch riskanter sind. Doch das Verlustrisiko lässt sich auch steuern. Die Wahrscheinlichkeit von Rückschlägen kann der Anleger beispielsweise dadurch reduzieren, indem er sein Depot mit möglichst vielen verschiedenen Wertpapieren bestückt. Gleichwohl bleibt es schwierig vorherzusagen, welche Titel oder Branchen gut laufen werden. Doch laut Nordea-Fondsmanager Hansen ist eine treffsichere Prognose auch nicht zwingend notwendig. Ihm gehe es darum, ein Portfolio zusammenzustellen, das das Risiko ausbalanciere, so Hansen. „Man muss eine volkswirtschaftliche Entwicklung nicht exakt prognostizieren, um in allen Phasen des Konjunkturzyklus einen positiven Ertrag zu erzielen, betont er. Stattdessen gelte es, Renditetreiber auszubalancieren. „Risikoaffine Renditetreiber funktionieren in Erholungsphasen, risikoaverse in Rezessionsphasen“, sagt der Nordea-Experte. Richtig zusammengesetzt, lasse sich eine stabile Entwicklung erzielen.

Vorsichtige Anleger aufgepasst!

Auch im ETF-Bereich finden Anleger Angebote zur Risikosteuerung. Der Lyxor J.P. Morgan Multi-Factor World Index UCITS ETF (WKN: LYX0U0) etwa versucht mit der Nachbildung der Aufwärts- und der Abwärtsentwicklung des J.P. Morgan Equity Risk Premia – World Multi-Factor Long Only Index, das Risiko einzudämmen. Der Index zielt darauf ab, die Wertentwicklung eines Korbs aus Aktien zu verkörpern, welcher die fünf europäischen Risikofaktorindizes (Wert, geringe Größe, Momentum, niedriges Beta und Qualität) repräsentiert. Sämtliche Risikofaktoren sind gleichmäßig gewichtet. In diesem Jahr rentierte der ETF überschaubar negativ, 2017 konnte ein Gewinn von 6,17 Prozent realisiert werden. Die Kosten belaufen sich auf 0,40 Prozent im Jahr.

Lese-Tipp: Am Rande einer Amundi-Investorenkonferenz trafen wir uns mit Bruno Taillardat, der für das weltweite Smart Beta und Faktor-Geschäft von Amundi Asset Management verantwortlich ist.

Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.

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