Öl notiert über 70Dollar. Damit hat das „Schwarze Gold“ auf Sicht von drei Jahren eine neue Rekordmarke erreicht. Für Unternehmen aus dem Sektor könnte das neue Preisniveau der Startschuss für goldene Zeiten sein. Schließlich haben viele Unternehmen während der Phase niedriger Ölpreise Kosten gesenkt und wenig rentable Projekte abgestoßen. Doch ist der Anstieg nachhaltig? Ian Samson, Analyst bei Fidelity International, kommentierte die Entwicklung bei Öl kürzlich folgendermaßen: „In nächster Zeit ist ein Anstieg des Ölpreises auf 70 Dollar je Barrel recht wahrscheinlich. Denn wegen sinkender Lagerbestände können Lieferunterbrechungen die Preise hochtreiben. Das geschah kürzlich als Reaktion auf das Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Irak, nach den Anschlägen auf eine Ölpipeline in Libyen und der Schließung der Forties-Pipeline in Großbritannien. Für weniger wahrscheinlich halten wir dagegen, dass der Ölpreis längere Zeit bei 70 Dollar verharrt. Denn höhere Preise werden die Schieferölproduzenten in den USA vermutlich dazu verleiten, mehr Öl zu fördern, und die OPEC-Mitglieder vor Haushaltsprobleme stellen“, fasst Samson zusammen.
Kommt es wegen steigender Ölpreise zu einer Überhitzung?
Schieferölproduzenten sind auf höhere Ölpreise angewiesen, da die Förderung kostenintensiver ist. Je höher der Ölpreis steigt, desto eher fahren diese Produzenten ihre Kapazitäten hoch. Doch Samson hat noch ein weiteres Szenario in Petto: „Brummt die Weltwirtschaft jedoch weiter und hält sich der Ölpreis bei 70 Dollar, könnte ein von steigenden Rohstoffpreisen angefachter Preisauftrieb das beherrschende Thema dieses Jahres werden, in dem wir es zu guter Letzt doch noch mit einer in der letzten Zyklusphase häufig vorkommenden Überhitzung zu tun bekommen“, schreibt der Marktkenner. Eine solche Überhitzungsphase mit einer stark steigenden Inflation könnte Öl zusätzlich zur Nachfrage aus der Wirtschaft zu einem Spekulationsobjekt machen und hohe Preise manifestieren.
Ölgesellschaften in einem ETF
Anleger, die von steigenden Ölpreisen profitieren möchten, ohne direkt in den Rohstoff zu investieren, können sich den iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETF (WKN: A1JKQL) näher ansehen. Der Index kombiniert altgediente Produzenten und junge Ölunternehmen und bietet so ein etwas spekulativeres Risikoprofil. Dennoch ist der ETF nach der Freefloat-Marktkapitalisierung der beteiligten Unternehmen gewichtet. Im laufenden Jahr ging es für den ETF bereits um 5,6 Prozent nach oben. Aktuell sind 207 Millionen Euro investiert. Der ETF kostet 0,55 Prozent jährlich.
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Autor Redaktion
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Öl ist definitiv ein kontroverses Anlageprodukt. Wer, wie ich, besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legt, wird vermutlich nicht mit dem Gedanken spielen, sein Geld in das sogenannte schwarze Gold anzulegen. Oder?
Der Öl- und Gasförderer Norwegian Energy (Noreco) aus Norwegen verdient gut, doch nicht so gut wie die (größere) Konkurrenz. Dennoch ist die Aktie im Sektor vergleichsweise stark. Schwankt aber auch ordentlich.