7. Juni 2017
Portugal

Portugal: Wie Phönix aus der Asche

Vom Krisenherd zum Musterschüler: Portugal hat in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Entwicklung vollzogen. Seit 2014 ist das Haushaltsdefizit von sieben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesunken und liegt damit deutlich unter der geforderten Grenze. Gemäß Maastricht-Vertrag soll das jährliche Defizit betragsmäßig nicht größer sein als 3,0 Prozent des BIP. Die Arbeitslosenquote konnte das Land innerhalb von vier Jahren von fast 18 auf 10 Prozent senken, die Wirtschaft im ersten Quartal um 2,8 Prozent im Jahresvergleich gewachsen – so stark wie seit 2007 nicht mehr. „Zwar ist für diese Verbesserung zum Teil das bessere Wachstum in Europa verantwortlich, aber kein anderes europäisches Land kann aktuell mit der portugiesischen Entwicklung mithalten,“ sagt Fondsmanager Christopher Jeffery von Legal & General Investment Management. Ein weiterer Faktor, der die positive Entwicklung begünstigt habe, seien die negativen Zinsen der EZB. „Aber der hauptsächliche Grund ist, dass Portugal Ordnung in seinen Haushalt gebracht und gehalten hat.“

Unerwartet starkes Wachstum

Vor allem ist bei den Portugiesen der Optimismus zurückgekehrt, der Funke ist auf Unternehmen und Aktienmarkt übergesprungen. Der Leitindex in Lissabon PSI 20 ist in den vergangenen drei Monaten um über 13 Prozent angestiegen. Neben der verbesserten Inlandsnachfrage resultiert das Wachstum vor allem aus höheren Exporten von Waren und Dienstleistungen. Auch der anziehende Tourismus spielt eine wichtige Rolle, sorgte er doch für einen Boom in der Immobilien- und Freizeitbranche. Die Politik der Regierung unter António Costa tut ihr Übriges, um dem Wachstum auf die Beine zu helfen. Löhne und Renten wurden angehoben, die von der Vorgängerregierung eingeführte Mehrwertsteuererhöhung im wichtigen Hotel- und Gaststättengewerbe wieder zurückgenommen. Der Nachbar Spanien schaut schon neidisch und auch besorgt über die Grenze. Immer mehr Firmen wandern ab, da die Produktivität und Qualität im Nachbarland gestiegen sind.

Portugal als Hort der Stabilität

Das einstige Krisenland ist zu einem Hort der Stabilität und des Wachstums geworden. ETF-Anleger bekommen mit dem ComStage PSI20 UCITS ETF (WKN: ETF047) einen direkten Zugang zum portugiesischen Leitindex. Der Index bildet die Preisentwicklung der 20 größten und liquidesten an der Euronext in Lissabon notierten Unternehmenswerte ab. Die bedeutsamsten Unternehmen sind Galp Energia, Jeronimo Martins, EDP Energias de Portugal und Banco Comercial. Derzeit sind 66,8 Mio. Euro in den ETF investiert. Im laufenden Jahr kam der Fonds auf eine Rendite von 15,63 Prozent. Die Kosten belaufen sich auf 0,35 Prozent.

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