1. Oktober 2019
Anleihen-ETFs mit Potenzial

Qualität macht sich bei Anleihen-ETFs bezahlt

Anleihen rentieren immer öfter negativ. Dennoch bietet der Markt Chancen. Anleger sollten breit gestreut in Anleihen-ETFs investieren.

Die zunehmende geldpolitische Lockerung der großen Notenbanken macht sich auch auf den Anleihemärkten bemerkbar. Immer mehr Papiere rentieren inzwischen negativ. In erster Linie sind dies Staatspapiere, aber auch einige Unternehmensanleihen sind betroffen. Diese Papiere mit guter Bonitätsnote werden Corporates genannt. Nach Ansicht von Michael McEachern, Head of Public Markets bei Muzinich & Co, bietet die Anlageklasse dennoch Chancen: „Die Rekordemission im Investment Grade-Markt findet eine solide Nachfrage. Diese hat die Ausweitung der Spreads, die wir in den ersten Augustwochen erlebt haben, umgekehrt. Die Emission von Hochzinsanleihen ist geringer und wird ebenfalls leicht vom Markt absorbiert.  Aus unserer Sicht kann die Kombination eines fortwährenden Rezessionsrisikos, starken technischen Daten und moderat teuren Bewertungen weiterhin die Zuflüsse in die Kreditmärkte stützen, da die Suche nach Rendite- und Carry-Strategien sowohl für institutionelle als auch für private Investoren von entscheidender Bedeutung ist“, betont McEachern.

ETF-Anleger investieren breit gestreut

Der Anleihe-Profi stellt die Bedeutung einer gründlichen Selektion von geeigneten Papieren heraus. Bei Unternehmensanleihen spielt die Entwicklung der Geschäfte des Emittenten eine zentrale Rolle. Am Markt für Unternehmensanleihen tätige Analysten haben daher immer auch die jeweiligen Unternehmen im Blick oder bedienen sich der Expertise von Kollegen aus dem Aktien-Bereich. Dennoch können auch ETF-Anleger auf die Anlageklasse setzen – beispielsweise mit Hilfe eines breit diversifizierten Index. Dieser kann beispielsweise Titel mit ähnlicher Bonitätsnote bündeln, etwa aus dem Investment-Grade-Bereich.

Anleihen-ETFs sorgen für einen bunten Mix

Ein Beispiel könnte der Amundi BBB EURO Corporate Investment Grade ETF (WKN: A2H59E) sein. Er bündelt Unternehmensanleihen (57,54%)  und Staatspapiere (41,99%) mit BBB-Rating. Insgesamt befinden sich 140 Positionen im Index. Der ETF legte im laufenden Jahr um 9,56 Prozent zu. Insgesamt sind 321 Millionen Euro investiert. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,2 Prozent.

Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.