24. Juli 2018
US-Unternehmen mit einem starken Geschäft auf dem Heimatmarkt profitieren dort vom steigenden Konsum und niedrigeren Unternehmenssteuern. Das Momentum für US-Konsumgütertitel bleibt günstig.

Renditejäger aufgepasst: US-Konsumgüter outperformen

Am weltweiten Konjunkturhimmel ziehen schwere Gewitterwolken auf. Laut einer Analyse des Internationalen Währungsfonds droht der Handelskonflikt zwischen den USA, China und der Europäischen Union die Weltwirtschaft hinunterzuziehen. „Die kurz- und mittelfristigen Risiken haben zugenommen. Dazu gehören Anfälligkeit für finanzielle Probleme, wachsende Spannungen im Bereich von Handel und Geopolitik, Ungleichheit und strukturell schwaches Wachstum, vor allem in einigen entwickelten Volkswirtschaften“, erklärte der Internationale Währungsfonds (IWF) beim Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankchefs in Argentinien. Ein weiteres Zoll-Wettrüsten würde die globale Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Im schlechtesten Fall könnte die weltweite Wirtschaftsleistung in einem solchen Fall im Jahr 2020 um 0,5 Prozent oder 430 Milliarden US-Dollar niedriger liegen als bislang erwartet, schätzt der IWF.

Himmel über den USA ist noch ungetrübt

Bereits im zweiten Quartal hat sich die Weltkonjunktur eingetrübt. Doch das ‚gallische Dorf‘ USA blieb bisher davon verschont. „Da die US‐Wirtschaft offenbar nicht vom weltweiten Wachstumsrückgang betroffen ist, sind US‐Aktien zurzeit für interessanter als Papiere aus Europa und Japan“, sagt James Swanson, Chef-Investmentstratege bei MFS Investment Management. Der Experte auch im Hinblick auf die internationale Zollpolitik auf Konsumgüter-Werte mit einem Fokus auf den Heimatmarkt. „Viele Small Caps und Mid Caps mit starkem US‐Geschäft profitieren vom steigenden Konsum und niedrigeren Unternehmenssteuern“. Laut Swanson wird das Umfeld für den US‐Konsum immer besser, und die Inflation ist zugleich anhaltend niedrig. „Die US‐Verbraucher geben immer mehr Geld für Restaurants, Haushaltswaren, Dienstleistungen, Urlaub und Autos aus“, so Swanson. „Dies dürfte den ohnehin schon langen Konjunkturzyklus weiter verlängern“. Ein stärkerer Dollar dürfte die Gewinne großer Multinationals belasten, schränkt Experte Swanson ein. Die meisten Unternehmen der breiter gefassten Indizes seien aber eher binnenorientiert. Ihnen dürfte die schwache Inflation sowie niedrige, aber steigende Zinsen zu Gute kommen. „So gute Fundamentaldaten wie zurzeit hat man in den USA selten gesehen, aber man sollte nicht vergessen, dass kein Zyklus ewig dauert“, so MFS-Stratege Swanson.

Vorsicht ist angebracht

MFS rät insofern auch zu Vorsicht, dennoch bleibt das Momentum insbesondere für US-Konsumgüter-Werte beachtlich. Eine Möglichkeit, in den Sektor zu investieren, bietet der iShares S&P 500 Consumer Staples Sector UCITS ETF (WKN:A142NW), der in den vergangenen drei Monaten zwar um mehr als elf Prozent zulegen konnte, im bisherigen Jahresverlauf aber noch immer negativ performte, insofern durchaus noch Aufwärtspotenzial besitzt. Der dem Fonds zugrunde liegende S&P 500 Capped 35/20 Consumer Staples Sector Index umfasst die Bestandteile des S&P 500 Index, welche im Konsumgütersektor tätig sind und nutzt Caps, um die Diversifizierung zwischen den Unternehmen innerhalb des Index zu gewährleisten. Die Kostenhaltung beträgt 0,15 Prozent.

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