Am weltweiten Konjunkturhimmel ziehen schwere Gewitterwolken auf. Laut einer Analyse des Internationalen Währungsfonds droht der Handelskonflikt zwischen den USA, China und der Europäischen Union die Weltwirtschaft hinunterzuziehen. „Die kurz- und mittelfristigen Risiken haben zugenommen. Dazu gehören Anfälligkeit für finanzielle Probleme, wachsende Spannungen im Bereich von Handel und Geopolitik, Ungleichheit und strukturell schwaches Wachstum, vor allem in einigen entwickelten Volkswirtschaften“, erklärte der Internationale Währungsfonds (IWF) beim Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankchefs in Argentinien. Ein weiteres Zoll-Wettrüsten würde die globale Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Im schlechtesten Fall könnte die weltweite Wirtschaftsleistung in einem solchen Fall im Jahr 2020 um 0,5 Prozent oder 430 Milliarden US-Dollar niedriger liegen als bislang erwartet, schätzt der IWF.
Himmel über den USA ist noch ungetrübt
Bereits im zweiten Quartal hat sich die Weltkonjunktur eingetrübt. Doch das ‚gallische Dorf‘ USA blieb bisher davon verschont. „Da die US‐Wirtschaft offenbar nicht vom weltweiten Wachstumsrückgang betroffen ist, sind US‐Aktien zurzeit für interessanter als Papiere aus Europa und Japan“, sagt James Swanson, Chef-Investmentstratege bei MFS Investment Management. Der Experte auch im Hinblick auf die internationale Zollpolitik auf Konsumgüter-Werte mit einem Fokus auf den Heimatmarkt. „Viele Small Caps und Mid Caps mit starkem US‐Geschäft profitieren vom steigenden Konsum und niedrigeren Unternehmenssteuern“. Laut Swanson wird das Umfeld für den US‐Konsum immer besser, und die Inflation ist zugleich anhaltend niedrig. „Die US‐Verbraucher geben immer mehr Geld für Restaurants, Haushaltswaren, Dienstleistungen, Urlaub und Autos aus“, so Swanson. „Dies dürfte den ohnehin schon langen Konjunkturzyklus weiter verlängern“. Ein stärkerer Dollar dürfte die Gewinne großer Multinationals belasten, schränkt Experte Swanson ein. Die meisten Unternehmen der breiter gefassten Indizes seien aber eher binnenorientiert. Ihnen dürfte die schwache Inflation sowie niedrige, aber steigende Zinsen zu Gute kommen. „So gute Fundamentaldaten wie zurzeit hat man in den USA selten gesehen, aber man sollte nicht vergessen, dass kein Zyklus ewig dauert“, so MFS-Stratege Swanson.
Vorsicht ist angebracht
MFS rät insofern auch zu Vorsicht, dennoch bleibt das Momentum insbesondere für US-Konsumgüter-Werte beachtlich. Eine Möglichkeit, in den Sektor zu investieren, bietet der iShares S&P 500 Consumer Staples Sector UCITS ETF (WKN:A142NW), der in den vergangenen drei Monaten zwar um mehr als elf Prozent zulegen konnte, im bisherigen Jahresverlauf aber noch immer negativ performte, insofern durchaus noch Aufwärtspotenzial besitzt. Der dem Fonds zugrunde liegende S&P 500 Capped 35/20 Consumer Staples Sector Index umfasst die Bestandteile des S&P 500 Index, welche im Konsumgütersektor tätig sind und nutzt Caps, um die Diversifizierung zwischen den Unternehmen innerhalb des Index zu gewährleisten. Die Kostenhaltung beträgt 0,15 Prozent.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Schon zum vierten Mal in Folge hat sich das Konsumklima in Deutschland in diesem Monat positiv entwickelt. Können Anleger jetzt mit einem ETF profitieren?
Dass Lebensmittel immer teurer werden, bereitet uns allen Bauchschmerzen. Dennoch: Wir müssen essen und trinken. Warum also als Anleger nicht von den steigenden Verbraucherpreisen profitieren und in den passenden Consumer-Staples-ETF investieren. Ist es jetzt zu spät für den Einstieg oder lohnt sich ein Engagement in den Sektor nach wie vor?