11. August 2017
Russland: Riskant, aber kein Russisch Roulette

Russland: Riskant, aber kein Russisch Roulette

Wer am Aktienmarkt ein spekulatives Investment sucht, muss sich nicht mit der Analyse von Einzelwerten beschäftigen. Zwar können exotische Aktien durchaus große Chancen bieten, doch liegt in wenig bekannten Werten immer auch ein Risiko. Und erfahrene Anleger wissen: Selbst wenn eine Investment-Story sehr plausibel klingt und die Aktie wie eine sichere Sache aussieht, kann es am Ende anders kommen, als man denkt. Was bedeutet das nun für Anleger, die sich große Chancen wünschen und dafür bewusst höhere Risiken eingehen möchten? Statt exotischer Einzelwerte könnten gefallene Indizes eine Lösung sein. Beispielsweise aus Ländern, die gerade mit dem Rücken zur Wand stehen. Eines dieser Länder ist derzeit das von Sanktionen getroffene Russland.

Rückenwind durch steigenden Ölpreis?

Zwar haben russische Aktien 2017 annähernd 20 Prozent verloren, doch gibt es einige Gründe, die für ein Investment sprechen. So sehen die Experten von Allianz Global Investors eine „moderate Wachstumsbeschleunigung“ in Schwellenländern und eine „konjunkturelle Stabilisierung“ in Russland. Im vergangenen Jahr legten russische Aktien noch mehr als achtzig Prozent zu. Der damalige Grund: Öl erholte sich und die stark vom Ölpreis abhängige Wirtschaft Russlands profitierte trotz Sanktionen. Inzwischen scheint sich die russische Wirtschaft auf die niedrigen Preise eingestellt zu haben – für 2017 wird immerhin ein Wachstum von 1,4 Prozent vorhergesagt. Die Unternehmensgewinne sollen bis 2018 um immerhin 14 Prozent klettern. Sollte der Ölpreis wieder steigen, dürfte das einen zusätzlichen Impuls für Aktien aus Russland bieten.

Russland-ETF langfristig mit Potenzial

Zwar gehören russische Aktien zu den Verlierern des Jahres und lieferten auch auf Sicht von fünf Jahren keine Rendite, doch könnte sich ein jetziges Investment für sehr langfristig orientierte Investoren auszahlen. Während der vergangenen fünfzehn Jahre ging es für russische Titel immerhin um rund 200 Prozent nach oben. Ein ETF, der den russischen Aktienmarkt abdeckt, ist der db x-trackers – MSCI Russia Capped In. UCITS ETF (WKN: DBX1RC). Der Index fügt sich nahtlos in ein Depot aus anderen MSCI-ETFs ein und berücksichtigt zudem Dividenden. 2017 ging es um 18,13 Prozent nach unten, zuletzt zeigte sich aber eine leichte Erholung. Aktuell sind 137 Millionen Euro investiert. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,65 Prozent.

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