15. März 2022
Schweiz-ETF: Ein kleines Stückchen Sicherheit

Schweiz-ETF: Ein kleines Stückchen Sicherheit

Der Krieg in der Ukraine führt auch an der Schweizer Börse zu Verwerfungen. Gleichwohl versprechen eidgenössische Titel eine gewisse Solidität. Risikobewusste Anleger kommen an einem Schweiz-ETF kaum vorbei. 

Das vergangene Jahr erwies sich für die Teilnehmer am Schweizer Aktien als recht lukrativ. Der Swiss Market Index (SMI), in dem die 20 wichtigsten Titel des Landes gebündelt sind, stieg auf Jahressicht um deutlich mehr als 20 Prozent. Damit schlug der Schweizer Leitindex besser als sein deutsches Pendant Dax, der in 2021 „nur“ um 16 Prozent anzog. Rechnet man noch mit ein, dass der Schweizer Franken gegenüber dem Euro um vier Prozent aufwertete, fällt der Gewinn für Anleger aus dem Euroraum noch größer aus.

Basis des Erfolgs der Börse ist die ökonomische Solidität der Schweiz, die im vergangenen Jahr so kräftig gewachsen ist wie seit 14 Jahren nicht mehr. Die reale Wirtschaftsleistung (BIP) stieg um 3,7 Prozent. Gegen Mitte 2021 erreichte die Schweizer Wirtschaftsleistung wieder das Corona-Vorkrisenniveau aus 2019. Im Schlussquartal 2021 lag die Wirtschaftsleistung dann bereits fast zwei Prozent über dem sog. Vorkrisenniveau. 

Hohe Unsicherheit im Markt 

Nun droht der Ukraine-Krieg jeden weiteren Aufschwung im Keim zu ersticken. Noch rechnen Ökonomen mit einem Schweizer Wirtschaftswachstum von 3,0 Prozent in diesem Jahr. Doch der Krieg sorgt für eine hohe Unsicherheit, die wirtschaftliche Folgen des Konflikts sind gegenwärtig schwer abschätzbar. Eine gewisse Bremswirkung für Schweizer Exporteure könnte in diesem Zusammenhang auch die Aufwertung des Schweizer Franken haben. Dieser wird in Krisenzeiten gerne als sichere Anlage betrachtet und wertet unter Umständen weiter auf.

Nicht zuletzt aber verschärft der Krieg im Osten Europas das Inflationsproblem. Das gilt vor al­lem mit Blick auf die Preise für viele Rohstoffe, die mit starken Ausschlägen auf die militärische Eskalation re­agiert haben. Die Auswirkungen dürften vor allem im Bankensektor oder auch im Rohwarenhandel zu spüren sein, sagte Jan-Egbert Sturm, Leiter der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, der Neuen Züricher Zeitung kürzlich. Immerhin 80 Prozent der russischen Rohstoffe würden über die Schweiz gehandelt.

Qualitätstitel Made in Switzerland

In den aktuell schwankungsreichen Zeiten an den Börsen ist es für Investoren ungemein schwierig, die sog. sicheren Anlagehäfen herauszufiltern. Klassischerweise verspricht Gold eine solche Sicherheit, doch auch dessen Preis zeigt sich derzeit recht volatil. Vor diesem Hintergrund verspricht ein Investment in Schweizer Titel eine gewisse Solidität, freilich unter Vorbehalt. Fondsmanager sind sich einig, dass Anlieger in diesem Jahr generell mit einer gewissen Nervosität und erhöhten Volatilität klarkommen müsse.

„Inflation, Notenbanken, die ihre Geldpolitik anpassen müssen, angespannte globale Beschaffungsmärkte und geopolitische Unruhen, wie momentan die Ukrainekrise, müssen von den Marktteilnehmern verarbeitet werden“, sagte ein Experte vom Vermögensverwalter Schroders dem Magazin Cash *. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux empfiehlt Schweizer Aktien laut einer aktuellen Studie dennoch wieder zum Kauf („Overweight“). Zuvor, im Dezember erst, hatten die Analysten ihr Rating von „Underweight“ auf „Neutral“ heraufgestuft. Die Experten sind davon überzeugt, dass auf längere Sicht Qualitätstitel aus der Schweiz mit einer hohen Preissetzungsmacht und Kontrolle über ihre Lieferketten vom weltwirtschaftlichen Rückenwind profitieren werden. 

Schweiz-ETF: Solide Performance auf lange Sicht  

Anleger, die in der derzeitigen Lage auf der Suche nach einem kleinen Stückchen Sicherheit sind, können sich den Schweizer Aktienmarkt näher anschauen. Ein mögliches Investment stellt der Xtrackers Switzerland UCITS ETF (WKN: DBX1SM) dar. Der Basisindex – Solactive Swiss Large Cap Index-  bildet die Wertentwicklung des Swiss Large Cap Universums möglichst genau ab. Der Index enthält die 20 größten Schweizer Unternehmen mit Firmensitz in der Schweiz oder die an einer Schweizer Börse notiert sind. Die Indexbestandteile werden nach der Marktkapitalisierung ihres Streubesitzes gewichtet. Das größte Wertpapier im Index ist bei 32,5 Prozent gedeckelt, alle anderen Indexbestandteile bei 17,5 Prozent.

Damit soll dem Klumpenrisiko, als der Abhängigkeit von wenigen großen Unternehmen, vorgebeugt werden. Der Schweiz-ETF gab im laufenden Jahr bisher zwar um gut neun Prozent ab. Wichtiger aber ist der Blick auf die Langfristperspektive: Die Rendite auf Sicht von 15 Jahren (seit Auflage des ETF) beläuft sich auf knapp sieben Prozent pro Jahr. Die Gebührenhöhe für den Xtrackers Switzerland ETF liegt bei 0,30 Prozent p. a.