30. Juni 2017
Banken-ETF: Starkes Signal für Europas Banken

Banken-ETF: Starkes Signal für Europas Banken

Die Bankenkrise ist wieder auf dem Schirm der Anleger. Zuletzt hat der italienische Staat zwei kleinere Institute aus der Region Venetien retten müssen. Bereits seit Monaten spekulieren professionelle Anleger darüber, wie es mit dem italienischen Bankensystem weitergeht. Da eine Rettung von Banken je nach Rechtsauffassung nicht mit EU-Recht in Einklang steht, war bereits eine große Krise vorhergesagt worden. Doch dies konnte umgangen werden. Beide Banken wurden als nicht systemrelevant eingestuft, was es möglich gemacht hat, sie abzuwickeln. Unsicher ist aber noch, wie die Spareinlagen der vielen Privatkunden, die in Italien oft Anleihen der Institute halten, behandelt werden. Denkbar ist, dass Sparer im Nachgang eine Entschädigung fordern können. Den Rest der beiden zahlungsunfähigen Banken wird sich das führende Institut Intesa Sanpaolo für einen symbolischen Euro einverleiben.

Blaupause für Monte die Paschi?

Paul Gurzal, Head of Credit von La Française AM, hält die Abwicklungsmodalitäten für fair: „Dieser Beschluss zur venezianischen Bankenkrise ist aus unserer Sicht eine gute Nachricht für den italienischen Bankensektor. Zunächst wurden zwei überlebensunfähige Bankbilanzen endgültig aufgeräumt und an eine solide Institution übertragen. Für den Käufer, Intesa, wurde der Deal zu sehr vorteilhaften Konditionen durchgeführt, ohne die Solvenzverhältnisse zu beeinträchtigen. Schließlich überleben trotz allem auch ‚Senior Creditors‘ der beiden kleinen Banken. Dies mindert Befürchtungen vor einer Ausweitung, da viele davon kleine individuelle Sparer sind.“ Als nächste Hürde hat Gurzal die Rettung der Banca Monte die Paschi die Siena identifiziert. Doch immerhin könnte die jüngste Abwicklung zweier Problembanken hierfür eine Blaupause liefern.

Reger Zuspruch zu Europas Banken

Der Fall der beiden italienischen Banken zeigt, dass Italien handlungsfähig ist und es durchaus Möglichkeiten gibt, die Bankenkrise einzudämmen. Auch konnte ein Konflikt mit EU-Recht zumindest vorerst vermieden werden. Die Rettungsaktion dürfte dafür sorgen, dass die Erholung der Banken-Branche anhält. Der SPDR II plc – SPDR MSCI Europe Financials UCITS ETF (WKN: A1191R) bündelt europäische Finanztitel und konnte im laufenden Jahr bereits um knapp 9 Prozent zulegen. Aktuell sind 380 Millionen Euro investiert. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,3 Prozent.

Interessieren könnte Sie auch unser Artikel US-Banken: Comeback bei Finanzwerten? und in der ETF-Suche finden Sie eine Liste mit Banking-ETFs.

Weitere interessante Investment Möglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlegemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.

Verpassen Sie keine Nachrichten zum Thema ETFs mehr! Mit dem kostenfreien EXtra-Magazin ETF-Newsletter bleiben Sie stets optimal über die Entwicklungen im ETF-Markt informiert.  Jetzt anmelden