5. September 2022
Südostasien-ETF: Befindet sich Fernost im Aufwind?

Südostasien-ETF: Befindet sich Fernost im Aufwind?

Fernost lockt mit einer soliden wirtschaftlichen Entwicklung. Von globalen Erholungstendenzen sollte die Region perspektivisch in besonderem Maße profitieren. Ein ETF schlägt sich vergleichsweise wacker. 

Geldanlagen sind derzeit heikel. Die in die Höhe geschossene Inflation macht Zinserhöhungen der Notenbanken nötig. Die könnten zu einer Rezession führen. Das aber bedeutete den Gau für die Aktienmärkte. Da lohnt sich unter Umständen der Blick über den Tellerrand, der Blick in solche Regionen, die weiter prosperieren. Analysten der Deutschen Bank heben das wirtschaftliche Potenzial in Südostasien hervor. So könne die Industrie in südostasiatischen Schwellenländern sich über eine vergleichsweise gute Entwicklung freuen, sagt Chefanlagestratege Ulrich Stephan unter Bezug auf neue Konjunkturdaten.

Positive Konjunkturindikatoren in Fernost

In Indonesien, in Thailand und auf den Philippinen sei der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im August gestiegen. Mit einem Wert zwischen 51,2 und 53,7 Punkten signalisiere das wichtige Stimmungsbarometer Wachstum – im Euroraum sei der Index dagegen unter die wichtige Expansionsschwelle von 50 Punkten gefallen. In Thailand habe der Teilindex für die Produktion sogar ein Allzeithoch erreicht, betont Stephan. „Der Aufschwung wird vor allem von einer starken Binnennachfrage getragen, da viele Länder Asiens nach dem Abflauen der jüngsten Coronavirus-Welle bei Konsum und Investitionen noch Nachholbedarf haben“.

Dagegen hätten die Auslandsaufträge unter einer sinkenden globalen Nachfrage gelitten. Experte Stephan: „Die aktuell noch schwachen Konjunkturdaten in den wichtigen Absatzmärkten Europa, China und den USA könnten die Aktienkurse daher belasten. Dafür erwarte ich, dass Wirtschaft und Börsen in Südostasien von globalen Erholungstendenzen perspektivisch in besonderem Maße profitieren“.

Bäume wachsen nicht in den Himmel 

In die südostasiatische Pazifik-Region können Anleger auch mit einem Indexfonds investieren. Hier bietet sich etwa der Lyxor MSCI AC Asia Pacific Ex Japan UCITS ETF (WKN: LYX015) an. Der dem ETF zugrunde liegende Index bildet die Performance der Aktienmärkte in Asien ohne Japan ab. Seit 2009 besteht der MSCI AC Asia ex Japan Index aus 10 Developed- und Emerging Market Indizes.

Die asiatischen ETFs zeigten zuletzt Bremsspuren in der Entwicklung aufgrund der Pandemie und der Ukraine-Krise. Auch hier wachsen die Bäume also nicht in den Himmel. Doch mit einer negativen Rendite von nur knapp sechs Prozent sticht der Asien-ETF positiv heraus. Ein Europa-Pendant kommt beispielsweise aktuell auf eine Performance von minus 15 Prozent im laufenden Jahr. Der Lyxor MSCI AC Asia Pacific Ex Japan kostet 0,6 Prozent an Gebühren im Jahr.