19. Juli 2017
US-Banken-ETF: Jetzt investieren?!

US-Banken-ETF: Jetzt investieren?!

In dieser Woche sind alle Augen auf die Europäische Notenbank (EZB) gerichtet, die ihren Zinsentscheid trifft. Wird EZB-Chef Mario Draghi auch Hinweise auf einen Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm im kommenden Jahr liefern? Anfang Juli sprach Draghi davon, dass sich Europa auf dem Wege der Besserung befinde. Viele Marktbeobachter werteten dies als ein Zeichen dafür, dass die EZB Anfang 2018 allmählich ihre Anleihekäufe gegen Null fährt und die Zinswende einleiten könnte. Die europäischen Bankhäuser würden es der EZB danken. Bereits Draghis Rede hat eine Verdoppelung der Rendite deutscher Bundesanleihen bewirkt. Setzt sich der leichte Zinsanstieg fort, hat dies einen positiven Einfluss auf die Gewinne der Geldhäuser.

USA sind Europa einen großen Schritt voraus

Banken verdienen ihr Geld vor allem damit, die Einlagen ihrer Kunden deutlich geringer zu verzinsen als die Kredite, die sie an ihre Schuldner vergeben. Sind die Zinsen allerdings niedrig bzw. sogar negativ, sackt diese Zinsmarge in sich zusammen und verleidet den Banken das Geschäft. Die USA sind hier schon einen großen Schritt weiter. Bereits viermal hat die Federal Reserve an der Zinsschraube gedreht und wird diesen Weg auch weiterverfolgen. Erstmals nach der Finanzkrise hatte die Fed Ende 2015 den Leitzins erhöht, mittlerweile notiert er bei 1 bis 1,25 Prozent. Doch die US-Banken dürfen sich nicht nur über ihre Notenbank freuen, sondern noch aus einem anderen Grund: Ihrer Wirtschaft geht es gut, dadurch ist auch die Zahl der ausfallgefährdeten Kredite rapide gesunken.

US-Banken weiter im Aufwind

Die US-Banken haben sich von der großen Krise im Jahr 2008 früher erholt als Europas Häuser. Die 34 größten US-Institute bestanden alle den diesjährigen Stresstest der Fed, zudem wurden die Kapitalpläne genehmigt. Gleich darauf kündigten etliche Großbanken an, ihre Aktionäre mit höheren Dividenden und Aktienrückkäufen zu umgarnen. Die Zahlen geben den nötigen Unterbau für das Verwöhnprogramm: Trotz eines schwächeren Kapitalmarktgeschäfts haben die bisher bilanzierenden US-Institute im vergangenen Quartal überwiegend kräftige Gewinnsteigerungen vermelden können.

Hohe Bewertung nur ein Scheinargument?

Soll man nun bei US-Finanzhäusern einsteigen? Dagegen spricht auf den ersten Blick die bereits hohe Bewertung. Das prognostizierte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für die nächsten zwölf Monate – ein Indikator für das Bewertungsniveau – im US-Leitindex S&P 500 liegt bei 17,6 und damit deutlich oberhalb seines Durchschnitts von 15,4 in der Zeit nach dem Jahr 2000. Sind bei der überdurchschnittlichen Teuerung weiter Kurssteigerungen drin? Experten beschwichtigen: „Bereits im Februar 2015 wurde ein KGV über 17 erreicht, dieselben warnenden Stimmen wie heute waren zu hören. Dennoch sind die US-Märkte seither um weitere 20 Prozent angestiegen“, schreibt Thomas Grüner von der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments, in einem Marktkommentar. „Solange qualitativ hochwertige Unternehmen weiterhin auf breiter Ebene fähig sind, die wirtschaftliche Expansionsphase durch Gewinnsteigerungen zu stützen, wird der Bullenmarkt nicht an Substanz verlieren“.

Direkter Zugang zum Finanz-Sektor der USA

Anleger, die mittels passiver Instrumente in US-Finanzwerte investieren möchten, können sich SPDR II plc – SPDR S&P US Financials Select Sector UCITS ETF (WKN: A14QB1) zu Gemüte führen. Der Index bietet einen direkten Zugang zum Finanz-Sektor der USA. Aktuell sind 213 Mio. Euro in den Fonds investiert. Im laufenden Jahr liegt die Performance geringfügig im negativen Bereich, auf Sicht eines Jahres beläuft sich die Wertentwicklung auf über 28 Prozent. Die Kostenquote für den ETF beträgt jährlich 0,15 Prozent.

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