5. Juni 2017
Small Caps

US-Small Caps: Die Flinte noch nicht ins Korn werfen

Im US-amerikanischen Mittelstand hat sich Ernüchterung breit gemacht. Noch im März profitierte der auf kleinere und mittlere Unternehmen spezialisierte Russell 2000-Index von der sog. Trump-Rally, seither aber zeigt sich der Index lustlos. Die von dem frischen US-Präsidenten noch großmündig angekündigte Unternehmenssteuerreform und die milliardenschweren Infrastrukturprojekte, mit denen er das Land modernisieren wolle, dürften sich – Stand jetzt – wohl in das kommende Jahr hinein verzögern und dann auch nur in einer ausgedünnten Form umgesetzt werden. Der politische Kleinkrieg in Washington, die wenig souverän wirkende Präsidentschaft Trumps – das alles hinterlässt seine Spuren. Der von der National Federation of Independent Business ermittelte Optimismus-Index für den US-Mittelstand hat sich zuletzt entsprechend merklich eingetrübt. Doch nun die Flinte ins Korn werfen und US-amerikanische Small Caps aus dem Blick lassen, davon raten Experten ab. „Für Investoren kann es sich lohnen, sich auf die langfristigen Perspektiven der Anlageklasse zu konzentrieren und Small Caps als Teil eines diversifizierten Portfolios zu halten“, sagt Isabelle de Gavoty, Head of Small Cap Investteam bei AXA IM.

Small Caps: Gute Gründe für Optimismus

Die Expertin sieht eine Reihe von Gründen, weiterhin optimistisch zu bleiben. So könnten steigende Zinsen in den USA sich als Rückenwind für Nebenwerte erweisen, denn „historisch gebe es eine positive Korrelation zwischen Nebenwerten und der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen“. Nebenwerte könnten eine der ersten Anlageklassen sein, die von steigenden US-Leitzinsen profitierten, betont die AXA-Managerin. Zweitens tendierten Small Caps dazu, von Fusionen und Übernahmen zu profitieren, weil große Konzerne immer wieder innovative kleine Unternehmen aufkauften. Gerade im ersten Quartal 2017 seien die Übernahme-Aktivitäten in den USA laut dem Marktforscher Thomson Reuters sprunghaft angestiegen. Und schließlich bleibe der Small-Cap-Sektor ein Bereich voller guter Gelegenheiten, die von den internationalen Investoren noch nicht erkannt worden seien: „Die Abnahme der Zahl der Sell-Side-Analysten hat auch Vorteile“, so de Gavoty. „Und zwar für diejenigen Investoren, die in der Lage sind, tausende von Aktien aus allen Regionen der Welt zu analysieren, Marktineffizienzen zu identifizieren – und dann für sich zu nutzen.“

Branche profitiert von höheren Zinsen

Angesichts einer US-Notenbank, die weiterhin auf Zinserhöhungskurs bleibt, anziehenden Inflationsraten in vielen entwickelten Ländern und den noch immer geplanten Konjunkturimpulsen der Trump-Regierung, könnte es für Anleger sinnvoll sein, den US-Small Caps die Treue zu halten. Der Amundi ETF Russell 2000 UCITS ETF (WKN: A1W9FT) stützt sich auf den Russell 2000 Net 30% Total Return-Index, der wiederum das Segment der Small Caps des US-Aktienmarktes abbildet. Die Fondswährung lautet in Euro, Währungsverluste sind für europäische Anleger daher ausgeschlossen. Derzeit sind 80 Mio. Euro in den Fonds investiert. Die Rendite in diesem Jahr ist negativ, auf Sicht eines Jahres liegt der Gewinn bei 19,28 Prozent. Die Kosten belaufen sich auf 0,35 Prozent im Jahr.

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