23. März 2016
Blue-Chips

Value mal anders

Die Experten der französischen Fondsgesellschaft Metropole Gestion sehen derzeit attraktive Chancen für Value-Aktien. Nachdem die Krisen der vergangenen Jahre zunächst Investitionen in Schwellenländern und Wachstumstiteln beflügelt hätten, konstatieren die Analysten seit Sommer 2014 einen Stimmungsumschwung: Der Absturz des Ölpreises, der Rückgang der Inflationsrate, die Verlangsamung des Wachstums der Schwellenländer (unabhängig davon, ob sie Rohstoffe produzieren oder nicht), eine Erholung in den Industrieländern und große Bewegungen an den Devisenmärkten zeichneten diesen neuen Trend aus, so Metropole Gestion in einem Marktkommentar. „Veränderungen der makroökonomischen Trends sind leider kaum präzise vorherzusehen, aber die dadurch verursachten Schwankungen der Aktienkurse führen häufig zu Bewertungsanomalien“, erklärt Isabel Levy, Chief Investment Officer von Metropole Gestion.

„Bewertungsabschläge übertrieben“

Solche Anomalien seinen bei Value-Titeln derzeit sichtbar. So verweist Metropole Gestion auf attraktive Gewinnmargen dies- und jenseits des Atlantiks. Zugleich seien die Bewertungen zuletzt zurückgekommen. „Die makroökonomischen Risiken und die Sorgen der Anleger haben bisweilen kräftige Kursstürze von Aktien ausgelöst, die sich so in bestimmten Fällen völlig von ihrem industriellen Wert abgekoppelt haben“, erläutert Markus Hampel, Partner und Deutschlandchef von Metropole Gestion. „Die Bewertungsabschläge, die heute angesichts der Sorgen einer Konjunkturverlangsamung in den Schwellenländern bestehen, scheinen aber in vielen Fällen übertrieben“, glaubt Hampel.

Intelligenter Value-Index

Anleger, die Value-Titel interessant finden, aber eher taktisch agieren wollen, finden im Ossiam Shiller Barclays Cape US Sector Value TR UCITS ETF (WKN: A116QV) ein attraktives Produkt. Der zugrunde liegende Index bildet vier Aktien-Sektoren ab, die monatlich nach ihrem um zyklische Faktoren korrigierten Kurs-Gewinn-Verhältnis sowie Momentum-Faktoren ausgesucht werden. Derzeit sind 53 Millionen Euro im ETF. Im laufenden Jahr büßte der ETF lediglich 2,48 Prozent ein. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,65 Prozent.