An der Börse ist es wie im wahren Leben. Das Äußere spielt anfangs eine große Rolle – man denke nur an die Suche nach einem neuen Partner an seiner Seite. Doch sollte eine Beziehung dauerhafter Natur sein, kommt es dann doch eher auf die „inneren Werte“ an. Stabilität, Sicherheit und Harmonie brauchen kein tolles Aussehen. Auch Aktien, die aktuell eine Bella Figura machen, eine erfolgreiche Performance vorweisen können und in aller Munde sind, versprechen nicht unbedingt längerfristigen Erfolg. Auch hier kommt es auf die inneren Werte an, die anhand von Fundamental-Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) herausgearbeitet werden können. Der Investor sollte sich also nicht nur auf die Fassade verlassen, sondern sich auch intensiv mit dem Unternehmen hinter der Aktie beschäftigen. Hier kommt die sog. Value-Strategie ins Spiel. Dahinter steckt der Gedanke, Unternehmen zu erkennen, deren wahre Werte gegenwärtig noch nicht offensichtlich zum Tragen kommen. Bei dieser Anlage versuchen Investoren Aktien aufzutreiben, die unter ihrem inneren Wert notieren.
Lohnendes Konzept zur Diversifizierung
Unterbewertete Titel zu finden, kann, muss aber nicht immer schwierig sein. In Phasen einer Korrektur – und viele Marktbeobachter sehen diese aktuell kurz- bis mittelfristig auf die Märkte zurollen – schlägt die Stunde der wertorientierten Anlegergemeinde. Viele Marktteilnehmer interessieren sich dann für finanzstarke Unternehmen mit stabilen Gewinnen, das sind traditionell eher Wachstumswerte. „In der Vergangenheit nach Phasen übertriebenen Anlegerverhaltens mit überzogenen Abverkäufen steigen die Aktienkurse in der Regel und kehren zum Mittelwert zurück“ erklärt Philippe Denef, Fondsmanager bei Degroof Petercam Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar. „Häufig geht diese Bewegung mit erfolgreichen Veränderungen in den Unternehmen einher. Unterbewertete Aktien qualitativ hochwertiger Unternehmen steigen also mit hoher Wahrscheinlichkeit immer wieder“.
Zugang zu den „reinsten“ Value Unternehmen in Europa
Aus Sicht von Denef sind Value-Titel eine lohnende Strategie zur Diversifizierung klassischer Aktienportfolios. „Sie tragen dazu bei, die langfristige Performance eines breit angelegten Aktienportfolios zu glätten“. Der Fondsexperte hat dazu ein eigenes Modell zur Bewertung von Value-Aktien entwickelt, mit dem er lohnende Werte auswählt. Taktisch orientierte Anleger, die Transparenz und günstige Konditionen schätzen, können auch auf ETFs zurückgreifen. So bietet etwa der Deka STOXX® Europe Strong Value 20 UCITS ETF (WKN: ETFL04) Zugang zu den 20 „reinsten“ Value-Unternehmen in Europa. Das Anlageuniversum beinhaltet alle Unternehmen, die in den STOXX Europe TMI Style Indizes enthalten sind. Die Value-Eigenschaft wird durch die Analyse von mehreren fundamentalen Kennzahlen ermittelt. Die Gewichtung der Werte im Index erfolgt auf Grund ihres Value-Wertes. Eine Kappung erfolgt bei 15 Prozent. Die Zusammensetzung des STOXX Europe Strong Value 20 Index wird jährlich überprüft. In diesem Jahr erzielte der ETF einen Gewinn von fast 15 Prozent, auf Sicht von drei Jahren von rund 50 Prozent! Die Kosten liegen bei 0,65 Prozent im Jahr.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.
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Autor Redaktion
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