17. März 2017
Value-Strategie sorgt wieder für Überrenditen

Europäische Substanzwerte sorgen wieder für Überrenditen

Der aktuelle Value-Zyklus ist noch jung, meinen zumindest die Asset Manager der US-Investmentbank J.P. Morgan. Das eröffnet große Chancen für mutige Anleger.

Welche Aktien sind die besten?

Konjunkturabhängige Zykliker oder besser wachstumsstarke Technologiewerte? Oder vielleicht doch lieber die stabilen Value-Werte? Wer an der Börse auf das richtige Pferd setzen möchte, dem stellen sich einige Glaubensfragen. Die Marktexperten von J.P. Morgan haben nun ein Plädoyer für Value-Titel veröffentlicht. „Der aktuelle Aufschwung der Substanzwerte erscheint bei Betrachtung in einem längerfristigen Zusammenhang noch bescheiden“, betont Karsten Stroh, Spezialist für Europäische Aktien bei J.P. Morgan Asset Management. Seit Sommer 2016 stehen günstig bewertete, sogenannte Substanzaktien plötzlich wieder in der Anlegergunst, nachdem das Umfeld für diese Titel in den letzten zehn Jahren sehr schwierig war“, so der Experte in einem aktuellen Marktkommentar.

Bewertungsabschlag gegenüber Wachstumstiteln

Stroh verweist auf historische Zyklen, die bei Trends zu Gunsten von Substanzwerten in der Vergangenheit im Mittel 28 Monate anhielten. Die längste Aufschwungphase habe sogar achtzig Monate angedauert. „Der aktuelle Zyklus ist mit bislang sechs Monaten noch sehr jung. Das legt nahe, dass diese jüngste Value-Renaissance nur der Beginn einer nachhaltigen Rally sein könnte, insbesondere im Kontext einer zehn Jahre währenden Baisse gegenüber den Growth-Titeln“, so der Experte. Auch bei den Bewertungen sieht Stroh Potenzial nach oben: „Auch wenn sich die relative Bewertung des Value-Index mittlerweile wieder vom weitesten Ende der Bewertungsspanne, die im Sommer 2016 zu beobachten war, entfernt hat – werden Substanzaktien noch immer mit einem Abschlag gegenüber Wachstumstiteln gehandelt, dessen Ausprägung so groß ist wie zuletzt während der Eurokrise“, erläutert der Analyst und hält die derzeitigen Markterwartungen für zu pessimistisch.

Value-ETF: Klare Kriterien, schmale Kosten

Substanzwerte können für jedes Depot eine interessante Beimischung sein. Wollen Investoren dabei aber das Einzelwertrisiko umgehen und sich nicht auf die Geschicke von Fondsmanagern vertrauen, bieten sich ETFs an. Im deutschen Markt gibt es eine große Anzahl von passenden Instrumenten. Der LYXOR MSCI EMU VALUE UCITS ETF (WKN: A0EQ01) bündelt die größten Large- und Midcap-Unternehmen aus der europäischen Währungsunion und fokussiert sich dabei auf Value-Kennzahlen. Wichtig für die Aktienauswahl ist beispielsweise das Kurs-Buchwert-Verhältnis, die Ergebniserwartungen oder die Dividendenrendite. Im laufenden Jahr brachte der ETF Anlegern bereits eine Rendite von rund 3,6 Prozent ein. Insgesamt sind 220 Millionen Euro investiert. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,4 Prozent.

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Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlegemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.

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