14. Oktober 2019
Volatilitäts-ETF mit Potenzial

Handelskrieg birgt Risiken, deshalb jetzt in einen Volatilitäts-ETF investieren?

Je länger die Unsicherheit am Markt anhält, desto eher könnte die Konjunktur betroffen sein. Erste Experten werden skeptisch. Jetzt in einen Volatilitäts-ETF investieren?

Obwohl sich die Aktienmärkte noch immer vergleichsweise stabil halten, haben einige Marktteilnehmer bereits weitergehende Risiken identifiziert. William Davies, Global Head of Equities bei der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle, sieht nach Monaten der Hoffnung mit Bezug auf den Handelsstreit zwischen den USA und China wieder mehr Risiken für den Aktienmarkt. „2018 und Anfang 2019 hielt ich es noch für wahrscheinlich, dass die USA und China eine Einigung erzielen würden.

Dies liegt logischerweise im beiderseitigen Interesse“, so Davies und verweist auf die bevorstehende Präsidentenwahl in den USA und dem chinesischen Interesse an einem robusten Wirtschaftswachstum. „In letzter Zeit deutet jedoch alles darauf hin, dass die Lage im Handelskonflikt festgefahren ist, was eine erhebliche Eintrübung der Konjunkturaussichten bewirken würde. Die Folge für die Unternehmen wäre ein Rückgang der künftigen Cashflows und Gewinnprognosen mit entsprechend negativer Wirkung auf die Aktienbewertungen“, findet der Aktien-Experte.

Konjunkturindikatoren offenbaren bereits Schwächen

Zwar könnten die gesunkenen Refinanzierungskosten im Zuge der niedrigen Zinsen der Weltwirtschaft einen Impuls geben, doch bestehen laut Davies noch immer Risiken im Zuge der Handelskonflikte. Zwar sei der Konsum in den USA noch immer robust, doch würden die Einkaufsmanagerindizes bereits Schwächen zeigen. Dies sei der Risiken im Zusammenhang mit den Handelskonflikten geschuldet. „Wenn die Einkaufsmanagerindizes und die  Investitionen lange genug niedrig bleiben, führt dies zwangsläufig zu sinkender Beschäftigung und damit zu einem Rückgang des Konsums“, skizziert Davies sein Worst-Case-Szenario. Zwar müsse es so weit nicht kommen, doch sei das aktuelle Bewertungsniveau am Aktienmarkt gefährdet.

Volatilitäts-ETF springt bereits an

Während die Experten von Columbia Threadneedle diese Marktsicht in ihren Fonds aktiv umsetzen, bleibt Selbstentscheidern nur, sich selbst auf turbulentere Marktphasen einzustellen. Eine Option neben Teilverkäufen  liquider Anlageinstrumente ist die Beimischung von Volatilität. Der Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll UCITS ETF (WKN: LYX0PM) bildet den Volatilitätsindex auf den US-Aktienindex S&P 500 ab. Zuletzt sprang die Volatilität an, befindet sich aber noch immer deutlich unter dem Niveau vom Jahreswechsel. 2019 verlor der ETF knapp 18 Prozent, was zeigt, dass sich das Instrument nur zeitweise zur Absicherung eignet. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,6 Prozent.

Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.