9. Dezember 2020
Dax-ETFs im Check.

Wie gut wird der neue Dax? Die Auswirkungen auf Dax-ETFs im Schnell-Check!

Die Neugestaltung des Dax ist mehr als Kosmetik, sagen Experten. Warum der deutsche Leitindex deutlich an Qualität gewinnt – und auch Dax-ETFs spannend werden können.

Der Dax steht vor der größten Reform seit seiner Einführung im Jahr 1988. Im September 2021 wird der Index auf 40 Unternehmen aufgestockt und die Mitglieder müssen künftig strengere Kriterien erfüllen. Der Index soll modernisiert werden und mehr Titel von zukunftsträchtigen Branchen enthalten.

Außerdem wird der Dax mit den Änderungen an internationale Standards angepasst. Beispielsweise setzen sich die Leitindizes in Frankreich oder Italien bereits aus 40 Werten zusammen. Zudem wird eine größere Streuung erreicht, was die Stabilität des Index erhöht.

Die Änderungen sind für viele Anleger hochrelevant. Denn der Dax ist der Deutschen liebstes Kind – zumindest wenn es um Geldanlage geht. Obwohl es bereits kritische Stimmen gibt, die argumentieren, für ETF-Anleger sei auf ein Index mit 40 Werten noch nicht breit genug aufgestellt, sind die Experten von Donner & Reuschel ob der Anpassung des Dax zuversichtlich und sehen darin mehr als nur eine Aufstockung.

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„Darüber hinaus werden die Voraussetzungen zur Aufnahme in den Index adjustiert, bspw. muss ein potenzieller Index-Kandidat zwei Jahre vor der Aufnahme einen positiven Gewinn (EBITDA) vorweisen können. Zudem erfolgt der Ausschluss aus dem Dax, wenn Quartalsberichte nicht rechtzeitig vorgelegt werden und es wird auch eine quartalsweise Überprüfung der Indexzusammensetzung vorgenommen. Insgesamt helfen diese Maßnahmen, verloren gegangenes Vertrauen aufgrund des Wirecard-Skandals wiederherzustellen“, so Donner & Reuschel Chefvolkswirt Carsten Mumm.

Bessere Voraussetzungen für Dax-ETFs

Werden die Änderungen dann im September 2021 vollzogen, müssen Dax-ETFs ihre Portfolios anpassen und den deutschen Leitindex 1:1 in ihren Portfolios abbilden. Gemäß Morningstar machen ETFs auf den Dax rund 13 Milliarden Euro aus. Historisch betrachtet erhöht sich die Nachfrage nach den Aufsteigern zumindest kurzfristig – was mit einem Anstieg in den Aktienkursen einhergeht. Für Anleger, die in die Emporkömmlinge investieren möchten, könnten sich daraus spannende Opportunitäten ergeben.

Auch wenn der Dax 40 gemessen an der Zahl der enthaltenen Unternehmen auch weiterhin ein eher kleiner Index bleibt, sieht Mumm Vorteile: „Durch die Aufstockung des Dax wird die Bandbreite der deutschen Wirtschaft besser abgebildet. Da voraussichtlich auch bisher nicht vorhandene oder eher unterrepräsentierte Branchen und jüngere Unternehmen aufgenommen werden wie Zalando, Symrise und Qiagen, wird die starke Fokussierung des bisherigen Dax auf „alte Industrien“ relativiert und eine breitere Diversifikation innerhalb des Index erreicht“, so der Chefvolkswirt.

Dax-ETF als Preisbrecher

Um in den Dax zu investieren, können sich Anleger den ComStage DAX UCITS ETF (WKN: ETF001) näher ansehen. Mit einer Gesamtkostenquote von nur 0,08 Prozent gilt der physisch-replizierende ETF als Preisbrecher. Aktuell dreht der ETF in die Gewinnzone: Auf Sicht von 2020 steht eine schmale Rendite von 0,5 Prozent zu Buche. Seit seiner Auflage im Jahr 2008 hat der ETF im Schnitt sechs Prozent pro Jahr gebracht.