„2020 wird ein herausragendes Jahr für Japan“, prognostiziert Wisdomtree Senior Advisor und renommierter Japan-Experte Jesper Koll.
Demnach werden Japans Exporte durch die wieder anziehende chinesische Nachfrage angekurbelt. Auch die Binnennachfrage werde durch starke Unternehmensinvestitionen, fiskalische Unterstützung und eine stetig wachsende Kaufkraft der japanischen Arbeitnehmer steigen.
Überraschende Szenarien zu Japans Wirtschaft
Konkret würde es einige „Überraschungen“ geben, die weder von den quantitativen Experten-Modellen noch von der „Konsensweisheit“ der Massen erfasst werden: Herr Koll nennt das „Ausreißerszenarien”. Auf den Punkt gebracht, lauten diese:
Japan senkt die Körperschaftssteuer für Firmen, die in Japan ein Asien-Hauptquartier einrichten
Die jährlichen Tarifverhandlungen (Shuntō) bringen 2020 Lohnerhöhungen von vier Prozent, doppelt so viel wie im letzten Jahr
Premierminister Abe geht nach Pjöngjang und leitet eine von Japan geführte Modernisierung der Infrastruktur für Nordkorea im Wert von 1 Billion Dollar ein
Die US-Notenbank importiert das Geschäftsmodell der Bank of Japan (BoJ) und legt die 10-jährige US-Anleiherendite auf 2,5 Prozent fest
Die Bank von Japan bietet einen „People-Swap” an und bietet damit japanische Sparern Anreize, ihre Bankeinlagen günstig in ETFs zu tauschen
Möglichkeiten in Japan zu investieren
Interessierte Anleger haben viele Möglichkeiten in das „Land der aufgehenden Sonne“ zu investieren. Es gibt allein sechs Aktienindizes, in denen Aktien verschiedener Unternehmen nach bestimmten Kriterien gebündelt werden und auf deren Basis verschiedenste Japan-ETFs emittiert werden. Zu den beliebtesten Aktienindizes zählen an der japanische Börse vor allem der NIKKEI 225, JPX-NIKKEI 400 und MSCI Japan. Zu jedem dieser Indizes stellen wir den größten ETF kurz vor.
Nikkei-225-ETF von Xtrackers
Welcher Nikkei-225-ETF ist der beste? Gemessen am Investitionsvolumen hat der Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF (WKN: DBX0NJ) mit einem versammelten Vermögen von über 1,35 Milliarden Euro* jedenfalls die Nase vorn. Dieser Japan-ETF investiert in die 225 größten Unternehmen, deren Aktien an der Tokioter Börse, der drittgrößten Börse der Welt (nach Marktkapitalisierung), gehandelt werden. Die durchschnittliche jährliche Tracking Difference des Xtrackers Nikkei 225 ETF beträgt -0,02 Prozent: somit entwickelte sich der ETF durchschnittlich um 0,02 Prozentpunkte besser als der Index. Auch die Performance kann sich sehen lassen: Im letzten Jahr legte der ETF eine Wertsteigerung von über 22 Prozent, in den letzten fünf Jahren von über 70 Prozent und seit seiner Auflage 2013 sogar von über 130 Prozent hin.
Welcher JPX-Nikkei-400-ETF ist der beste? Der ETF mit dem größten Fondsvolumen von 205 Millionen Euro stammt jedenfalls von DWS: Der Xtrackers JPX-Nikkei 400 UCITS ETF (WKN: A119J2) investiert in Aktien von den 400 größten Unternehmen, die an der Tokioter Börse gehandelt werden und ist mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,2 Prozent vergleichsweise günstig. Im Jahr 2019 lag die Performance bei über 20 Prozent, in den letzten drei Jahren bei über 16 Prozent und in der gesamten Zeit (seit 2015) bei mehr als 24 Prozent.
Welcher MSCI-Japan-ETF ist der beste? Mit Blick auf das Fondsvolumen geht der iShares Core MSCI Japan IMI UCITS ETF (WKN: A0RPWL) mit einem versammelten Vermögen von beinahe fünf Milliarden klar in Führung und überzeugt durch eine sehr niedrige Gesamtkostenquote (TER) von 0,15 Prozent. Nur die durchschnittliche Tracking Difference liegt mit einem Wert von +0,58 Prozent ungewöhnlich hoch, wobei man aber einräumen muss, dass sich der ETF besonders in den ersten beiden Jahren seit Auflage (2010 und 2011) wesentlich schlechter entwickelt hat als der Index. Blickt man auf die letzten fünf Jahre, so liegt die durchschnittliche Tracking Difference lediglich bei +0,2 Prozent. Performancetechnisch erzielte der Japan-ETF von iShares im letzten Jahr eine Steigerung über 20 Prozent, in den letzten 5 Jahren über 58 Prozent und seit seiner Auflage sogar über 130 Prozent.
*Stand (auch für alle anderen „Werte”): 08. Januar 2020
Autor Markus Jordan
Markus Jordan ist Gründer und Herausgeber des Extra-Magazins sowie Betreiber des Anlegerportals extraETF.com. Mit über 30 Jahren Erfahrung ist er ein ausgewiesener Experte im Bereich Finanzen und Geldanlage mit Schwerpunkten auf ETFs, Robo-Advisors und digitale Bankdienstleistungen.