15. Januar 2019
Besitzer von Oldtimer können sich über eine stete Wertsteigerung freuen.

Alte Autos bringen immer noch gutes Geld

Oldtimer – aber auch die jüngeren Youngtimer – sind eine profitable Angelegenheit für Investoren, wenn diese das Investment richtig anpacken. Denn so manches historische Fahrzeug hat in den vergangenen Jahren enorme Wertsteigerungen verzeichnet.

Der Trend bei Oldtimern ist ungebrochen: 477.386 Fahrzeuge mit Historien-Kennzeichen waren nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes zum Stichtag 1. Januar 2018 auf Deutschlands Straßen unterwegs – knapp elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das „H“ am Ende des Kfz-Kennzeichens dürfen nur Fahrzeuge führen, die älter als 30 Jahre sind und als historisches Kulturgut gelten.

Damit sind Oldtimer – aber auch die jüngeren Youngtimer – eine emotionale Angelegenheit. Und eine profitable dazu. Seit 2008 legte der Deutsche Oldtimer Index mehr als 50 Prozent zu. So manches historische Fahrzeug verbuchte somit eine enorme Wertsteigerung.

Die Betonung liegt auf so manches historische Fahrzeug. Nicht jedes alte Auto ist gleichzeitig eine gute Geldanlage. Geeignet als potenziell lukratives Investment sind limitierte Auflagen oder Sondereditionen von Modellen, aber auch Autos, die längst
nicht mehr gebaut werden, die aber eine hohe Attraktivität besitzen – sowohl für die Besitzer als auch für den Markt. Klassische Fahrzeuge der Vor- und Nachkriegsjahre beispielsweise erreichen auf Auktionen inzwischen Preise im ein- und zweistelligen Millionenbereich. So wechselte 2016 ein Ferrari 335 Sport Scaglietti für 37,8 Millionen Euro den Besitzer. Ein Mercedes-Benz W196, ein Formel-1-Rennwagen der Saison 1954, erzielte knapp 27 Millionen Euro.

Solche Preise können nur wenige Vermögende zahlen. Doch auch in wesentlich erschwinglicheren Segmenten sind gute Preissteigerungen möglich. Ein Mercedes W123 zum Beispiel, der Vorläufer der heutigen E-Klasse und gebaut zwischen 1975 und 1986, kostet aktuell rund 10.000 Euro. In den Jahren 2010 bis 2016 lagen die Durchschnittspreise laut einem Marktbericht noch zwischen 6.000 und 8.000 Euro. Beim Porsche 993 (1993 bis 1998) sind die Preise zwischen Mai 2017 und April 2018 um fast zehn Prozent gestiegen. Im Frühling lagen sie bei über 113.000 Euro.

Generell hat sich der Preisanstieg etwas verlangsamt. Der Deutsche Oldtimer Index
legte im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent zu und liegt nun bei 2.552 Punkten. Der Index setzt laut dem Herausgeber, dem Verband der Automobilindustrie, damit ein deutliches Signal, dass sich der starke Preisanstieg der vergangenen Jahre für automobile Klassiker beruhigt hat.

Wer Spaß an Oldtimern hat, kann also durchaus bis zu zehn Prozent des liquiden Vermögens für ein Investment aufwenden.

Allerdings sollte man den Kauf als „Hobby“-Investment im Sinne einer Freude bringenden Geldanlage sehen. Der Erwerb bindet Kapital und nicht immer lässt sich ein Oldtimer schnell wieder verkaufen.

Über den Autor

Mark Bürgers, Managing Partner bei Rhein Asset Management in Luxemburg und Düsseldorf.