15. Juli 2016
Dr. Thomas Heidel ist Leiter Research bei der FIDAL AG in Krefeld.

Amgen punktet mit Innovationen

Amgen Inc. ist ein weltweit führendes US-amerikanisches Biotechnologie-Unternehmen, das sich mit der Entdeckung, Entwicklung, Herstellung und Bereitstellung von Humantherapeutika, die mit Hilfe rekombinanter DNA-Technologien hergestellt werden, beschäftigt. Amgen punktet mit Innovationen und bietet Produkte für die Behandlung von Krankheiten in den Bereichen Onkologie (Krebsforschung), Hämatologie (Blutkrankheiten), Herz-Kreislauf, Entzündungen, Knochengesundheit und Nephrologie (Nierenkrankheiten).

Amgen punktet mit Innovationen

Das Unternehmen wurde am 8. April 1980 unter dem Namen AMGen (Applied Molecular Genetics) gegründet. Der Börsengang fand 1983 unter dem Aktienticker AMGN an der US-amerikanischen Technologiebörse NASDAQ statt. Neben dem Hauptsitz in Kalifornien besitzt das Unternehmen weitere Niederlassungen in den USA, Kanada, Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien und England sowie in Australien, Neuseeland und Japan.

Amgen hat unter anderem Kooperationsvereinbarungen mit bekannten europäischen Pharmafirmen wie Novartis und Bayer. Das Unternehmen führte am 1. Juni 1989 mit Epogen eines der ersten in Mikroorganismen produzierten Arzneimittel zur Behandlung von Blutarmut in Zusammenhang mit chronischen Fehlfunktionen der Nieren bei Dialysepatienten ein. Dieses Arzneimittel wurde vom Fortune Magazin zum Produkt des Jahres gekürt und entwickelte sich zu einem Blockbuster der Biotechnologie.

Amgen hat 2015 mit ca. 18.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 22 Milliarden US-Dollar erzielt und besitzt aktuell eine Marktkapitalisierung von 114 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen war auch im ersten Quartal 2016 sehr erfolgreich. Die Gesamtumsätze stiegen um zehn Prozent auf 5,53 Milliarden US-Dollar, das adjustierte operative Einkommen um 17 Prozent auf 2,86 Milliarden US-Dollar und die adjustierte Gewinnmarge um 4,4 Prozentpunkte auf 54,6 Prozent. Der freie Cashflow stieg von 1,4 Milliarden. auf 1,8 Milliarden US-Dollar und der bereinigte Ertrag pro Aktie auf 2,90 US-Dollar, was weit über den Erwartungen der Analysten lag, die nur mit 2,60 US-Dollar gerechnet hatten.

Attraktive Zukunft wird erwartet

Insgesamt erwarten die Analysten für das Gesamtjahr einen Gewinn von knapp über 11 US-Dollar pro Aktie, was bei einem aktuellen Kurs von 152 US-Dollar ein rechnerisches Kursgewinnverhältnis von unter 14 bedeuten würde; ein für diese Branche vergleichsweise niedriger Wert. Der hohe Gewinn erlaubt es dem Unternehmen, eine respektable Dividende von vier US-Dollar pro Jahr an seine Aktionäre auszuschütten. In Zeiten äußerst magerer Zinsen ist die jährliche Dividendenrendite von 2,7 Prozent attraktiv.

Die Zukunft des Unternehmens sieht gut aus. Der Gewinn pro Aktie soll im nächsten Jahr um einen Dollar steigen. 15 potenzielle Produkte von Amgen befinden sich im letzten Teststadium (klinische Testphase III), worauf bei erfolgreichem Abschluss die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde (FDA) beantragt werden könnte. Die Analysten geben dem Aktienkurs von Amgen auf Sicht von 12 Monaten noch Spielraum bis knapp 184 US-Dollar, was eine Kurschance von ca. 20 Prozent bedeuten würde.

Dr. Thomas Heidel ist Leiter Research bei der FIDAL AG in Krefeld.