28. Mai 2015
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Die Niedrigzinsphase wird zeigen wer die erfolgreicheren Anleger sind

Die Frage, ob Frauen oder Männer die besseren Anleger sind, lässt sich nicht pauschal beantworten.

In der Anlagestruktur von Männern spiegeln sich, genauso wie bei Frauen, letztlich Motive wieder.

Frauen fühlen sich häufig in Anlagethemen wohler, mit denen sie Motive der Existenzsicherung oder die der Familien- und Altersvorsorge zielgerichteter erreichen. Daher bevorzugten sie bisher vor allem Festzinsanlagen und Immobilien.

Sascha Anspichler  

Sascha Anspichler

FP Asset Maagement

GmbH

 

In Zeiten von Börsencrashs konnten Frauen mit diesem Ansatz hervorragend punkten. Zusätzlich profitierten Frauen vom Phänomen steigender Anleihe- und Immobilienpreise, die insbesondere durch die Zinssenkungspolitik der Zentralbanken ausgelöst wurden. Spannend wird sein, wie Frauen nun auf die veränderten Märkte beziehungsweise Perspektiven reagieren.

Im heutigen Null-Zins *-Umfeld sind mit heimischen Festanlagen tendenziell Vermögensverluste auf Raten zu erwarten. Hinzu kommt, dass haussierende Immobilienmärkte automatisch eine höhere Verschuldung bei Neuinvestitionen auslösen – Schulden machen gehört sicher nicht zu den klassischen Motiven der Frau.

Die Frage nach den besseren Anlegern würde ich gerne nochmals in fünf Jahren aufnehmen – denn Geld gut anlegen heißt auch, auf geänderte Marktbedingungen zu reagieren. Unabhängig vom Geschlecht: Es ist nicht derjenige automatisch der bessere Anleger, der zufällig im richtigen Markt investiert ist.

Wie Männer und Frauen auf die geänderten Marktbedingungen reagieren bzw. sie für sich nutzen sollten: Immobilienfinanzierungen, die vor mindestens zehn Jahren abgeschlossen wurden, können unter Einhaltung einer sechsmonatigen Frist gekündigt und die Zinskonditionen neu verhandelt werden. Wer sein Vermögen vor Verlust durch Null-Zinsen schützen möchte, muss seinen Blick auf die internationalen Zinsmärkte weiten und die Dividende bei Aktien als Ertragsalternative akzeptieren.