22. April 2021
Ein grüner Präsident lässt ESG-Investoren träumen.

Ein grüner Präsident lässt ESG-Investoren träumen

Joe Biden scheint grüner als jeder US-Präsident vor ihm. Das kann durchaus interessant sein für Anleger, die auf nachhaltige ESG-Geldanlagen setzen.

Billionen sollen in den klimagerechten Umbau der US-amerikanischen Wirtschaft fließen. Ein Konjunkturprogramm sondergleichen. Profitieren wird nicht nur das Klima. Ein Traum für Investoren.

Profitieren werden neben US-Unternehmen vor allem Firmen aus Ländern, die bereits eine große Expertise mit Klimaprodukten aufweisen. Dazu zählt auch Deutschland. Dabei sollten Anleger berücksichtigen, dass die Börse die meisten fetten Happen bereits eingepreist hat.

Der ESG-Wandel

Viele Aktien von als Umbau-Gewinner gehandelten Branchen haben bereits stark zugelegt. Windenergiefirmen und Turbinenhersteller fallen in diese Kategorie, genau wie die Hersteller von Solarpaneelen. Wasserstoffaktien werden bereits seit einiger Zeit als Gewinner gehandelt – mit den entsprechend hohen Aufschlägen auf den Kurs. Wer Elektroautos anbietet kann sich freuen, ebenso die Hersteller von Batterien, deren Zulieferer und Zuzulieferer. Es gewinnen die üblichen Verdächtigen.

Tipp der Redaktion: Erfahren Sie mehr zu ESG und SRI und lesen Sie alles über das Investieren in Nachhaltigkeits-ETFs.

Luft nach oben ist noch in Branchen, die nicht direkt mit dem Thema Klima in Verbindung gebracht werden. Dazu gehört die Landwirtschaft. Bidens Ergrünung soll in der US-Landwirtschaft Spuren hinterlassen. Die Hersteller von Maschinen und die Landwirtschaftsbanken, die in den USA traditionell stark in der Finanzierung der Farmer sind, werden gewinnen. Roboter werden Einzug halten und die Felder bestellen. Grün ist, das Unkraut zu zupfen, statt es wegzuspritzen.

Erhebliche grüne Reserven gibt es am Bau. Die USA sind in mancherlei Hinsicht immer sehr lässig bis nachlässig gewesen, wenn es um Immobilien geht. Dämmung? Heizung? Stabilität? Der Schnee in Texas in diesem Winter hat die Mängel aufgezeigt. Bidens Programme sollen Abhilfe schaffen. Firmen mit dem entsprechenden Know-how werden gefragt sein, als Berater wie als Ausführende. Manche sitzen in Asien, viele mit der zusätzlichen Öko-Expertise in Europa.

Für Investoren tut sich ein reiches Füllhorn an Möglichkeiten auf. Zumal zusätzlich eine große Schar interessanter junger Startups in den Markt der CleanTech dringt. Nicht alle davon sind investierbar. An der Börse werden in den kommenden Jahren aber immer mehr von ihnen zu finden sein.

Über den Autor: Uwe Zimmer

Uwe Zimmer ist Finanzexperte aus Köln.