Im kommenden Jahr wird es nach Meinung von Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie Vermögensverwaltung, an den Aktienmärkten zu größeren Schwankungen kommen. Angesichts einer weiterhin expansiven Geldpolitik der Notenbanken sowie günstiger Unternehmensbewertungen und fehlender Anlagealternativen rechnen wir jedoch tendenziell mit steigenden Aktienkursen.
Emerging Markets bevorzugt
Stephan Albrech
Wir gehen auch für 2013 von einem schwachen Wirtschaftswachstum in Europa aus und bevorzugen daher global ausgerichtete Unternehmen mit einem hohen Umsatzanteil in den Emerging Markets. Vom wachsenden Wohlstand in den aufstrebenden Ländern sollten insbesondere Konzerne aus dem Konsumgüterbereich profitieren. Hierzu zählen unter anderem Firmen wie Henkel, Reckitt Benckiser, Swatch, Richemont und McDonalds. Potential sehen wir aufgrund der globalen demografischen Entwicklung aber auch bei Healthcare-Unternehmen. Hierzu gehören zum Beispiel Fresenius und Bayer. Von dieser Entwicklung sollten Unternehmen aus dem Agrarsektor ebenso profitieren. Um die Flächenproduktivität zu steigern, kann die Landwirtschaft auf Pflanzenschutzprodukte (Bayer), Düngemittel (Yara) und moderne Landmaschinen (AGCO) nicht verzichten.
China und Brasilien attraktiv
Wer als Anleger in einzelne Länder investieren möchte, der sollte es nicht versäumen, einen Blick auf China und Brasilien zu werfen. China sendet nach einer konjunkturellen Schwächephase wieder positive Signale aus. In Brasilien erwarten wir, auch im Hinblick auf die sportlichen Großereignisse (Fußball WM 2014/Olympische Spiele 2016), eine Rückkehr auf den Wachstumspfad. Aktuell sind die Aktienindizes beider Länder noch etwa 25 Prozent von ihrem Allzeithoch entfernt.
Es ist davon auszugehen, dass die Entwicklung der Aktienmärkte in Europa, Deutschland und in den USA auch im nächsten Jahr von der „Großwetterlage“ bestimmt wird. Da die Politik inzwischen einen sehr großen Einfluss auf die Aktienmärkte hat, sind Überraschungen in die eine oder andere Richtung jederzeit möglich. Wir gehen davon aus, dass Ergebnisenttäuschungen bei einzelnen Unternehmen dazu führen, dass an der Börse gesamte Branchen abgestraft werden. Die oft übertriebene Börsenreaktion der Sippenhaft bietet nach unserer Einschätzung in vielen Fällen eine hervorragende Gelegenheit, sich „Perlen“ von unterbewerteten Qualitätsaktien ins Portfolio zu legen.
Autor Redaktion
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